Imperialfisch

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SY-Breakpoint - Januar 2006

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Bericht vom 31. Januar - Breakpoint umrundet Kap Hoorn

Bericht vom 11. Januar - Seereise nach Patagonien und Feuerland III - Geschafft! Wir erreichen Ushuaia

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Breakpoint umrundet Kap Hoorn

31. Januar 2006

Wir haben das Abenteuer Kap Hoorn gewagt und erfolgreich bestanden. Für diese Expedition wurde die Crew der Breakpoint durch unseren bereits auf der Reise von Mar del Plata nach Ushuaia bewährten Freund Walter sowie Lene und Henrik von der dänischen Yacht DANA verstärkt. Die Wetterbedingungen für die ca. 5 Tage dauernde Reise von der chilenischen Armada Navel Base, Puerto Williams nach Kap Hoorn und zurück sind nur sehr schwer, wenn überhaupt vorher zu sagen. So entschieden wir uns ziemlich kurzfristig nach dem Eingang einer neuen Wetterprognose die das eigentlich noch für Tage anhaltende zermürbende Warten beendete. Noch um 20:00 Uhr wurde die Fahrtgenemigung für den nächsten Tag von der sehr hilfsbereiten, freundlichen Capitania erteilt. Die gesamte Reise wird von den Stationen der Armada verfolgt und regelmäßig bestand Funkkontakt mit uns.

Trotz der moderaten Bedingungen hatten wir nur wenig Möglichkeiten zu segeln und mussten fast die gesamte Strecke unter Motor bewältigen. Die Szenerie der fjordartigen Kanäle und Inseln ist beeindruckend. Besonders konnten wir uns über die Sichtung der ersten Gruppe von Schwertwalen (Orcinus orca) freuen. Auch die uns begleitenden Delfine boten dieses Mal eine besondere Show die wir auf vielen Bildern als bleibende Erinnerung mitnehmen durften.

Cape Horn 5
Cape Horn 3
Cape Horn 3

In diesem Revier wollten wir ausschließlich bei Tageslicht segeln. So benötigten wir 2 Zwischenstopps bevor wir am 3 Reisetag Anlauf auf das Kap nahmen. Das Timing war perfekt. Am frühen Vormittag umrundeten wir bei strahlendem Sonnenschein und einer moderaten Pacifikdünung von 2,5 m - 3,5 m das Kap von West nach Ost.

Cape Horn 1
Cape Horn 2

Unser Landungsmanöver gelang genau wie bereits lange zuvor besprochen. Wir verzichteten auf ein an dieser Stelle risikoreiches Ankermanöver da wir genug Crew an Bord hatten um Breakpoint unter laufender Maschine auf die Rückkehr der 2 Aussenteams in der äußeren Caleta León/Leones warten zu lassen.

Cape Horn 6
Cape Horn 9

Mich persönlich enttäuschte an Kap Hoorn die Tatsache das es nicht mehr die einsame, unberührte Insel früherer Tage ist. Viele moderne Kreuzfahrtschiffe machen diesen Ort heute für jeden der es sich leisten kann zugänglich, wenn auch nicht mit dem eigenen Schiff.

Cape Horn 4
Cape Horn 8

Zur Zeit sind außer der kleinen Besatzung der Armada Station viele Bauarbeiter dort um ein neues Gebäude zu errichten in dem man sicher bald mit dem Blick auf die grandiose Kulisse gemütlich Kaffee trinken kann.

Cape Horn 10

Die traditionell von uns mitgebrachten Versorgungsgüter wie frisches Gemüse u. Obst sowie Wein wurden zwar dankend entgegengenommen doch nicht wirklich benötigt. Zum Ausgleich blieb mir die Genugtuung Breakpoint in die Liste der Schiffe eintragen zu können die dieses Ziel sicher gemeistert haben.

Cape Horn 7
Cape Horn 11

Die von uns gesuchte unberührte Einsamkeit hoffen wir nun in den südlichen Kanälen und an den Gletschern Feuerlands zu finden.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal allen jenen danken die durch Ihre Hilfe und Unterstützung in welcher Form auch immer diesen Erfolg möglich gemacht haben. Ganz spezieller Dank gilt unser professionellen und harmonischen Crew die mir und Tatjana dieses Abenteuer leicht gemacht haben.

 

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Seereise nach Patagonien und Feuerland III - Geschafft! Wir erreichen Ushuaia

11. Januar 2006

Auf dem letzten Abschnitt unserer Reise wurden wir durch das phantastische Panorama der schneebedeckten Berge von Feuerland und die wunderbar klare Sicht im Beagel Kanal für unsere Anstrengungen belohnt. Auch wenn wir auf den letzten Meilen wieder mit den unberechenbaren Wetterbedingungen dieses Reviers zu kämpfen hatten. So hatten wir bei Flaute vor dem Verlassen eines Ankerplatzes bereits bequem unser Großsegel gesetzt um nur wenige Meilen weiter von 9 bft. Windstärke überrascht zu werden. Offensichtlich gibt es noch viel für uns zu lernen in diesem wunderbaren aber doch schwierigen Revier.

Die Gemeinschaft der Langfahrtsegler, die hier operieren, hält jedoch zusammen und es gibt einen regen Erfahrungsaustausch. Jeden Morgen wird im sogenannten Patagonien-Net über Kurzwelle alles besprochen. Die Standorte aller Schiffe werden überprüft und bei Problemen kann schnell Hilfe geleistet werden.

Uns gefällt es hier am "Ende der Welt" so gut, dass wir uns entschlossen haben den kommenden südlichen Winter des Jahres 2006 in diesem Revier zu verbringen. Es gibt unendliche Möglichkeiten zum Wandern, Klettern, Abfahrt- und Langlauf-Ski. Unzählige Ankerbuchten in vollkommener Einsamkeit, Gletscher. wunderschöne antarktische Flora und Fauna. Wir nehmen uns die Zeit zum fotografieren, Spanisch lernen und zu allem, was wir schon immer machen wollten, was aber bisher aus Zeitmangel immer zu kurz kam. Kurz, wir werden in der kristallklaren Luft dieses noch relativ unberührten Winkels der Erde richtig durchatmen.

Landschaft wie im Fantasy Film

Landschaft wie im Fantasy Film

Was machen Segler, die sich bis in dieses Revier behauptet haben? Sie streben nach dem Mount Everest des Segelns - Kap Horn. Auch wir sind dem Mythos erlegen und werden versuchen, den Namen unserer Breakpoint in die ewige Liste jener Schiffe einzutragen, die diese letzte Prüfung erfolgreich bewältigt haben. Wünscht uns Glück und fair winds.

 

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