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SY-Breakpoint - März 2006

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Bericht vom 14. März - Sechs Wochen Anden, Fjorde, Gletscher und Eis

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Sechs Wochen Anden, Fjorde, Gletscher und Eis

14. März 2006

Die letzten 6 Wochen waren bisher die längste Zeit ohne einen aktuellen Bericht von Bord der Breakpoint. Mit den Bildern wird es noch etwas dauern aber wir versprechen Euch das Warten hat sich gelohnt. Durch die bis zu 2400 m hohen Berge der Cordillera Darwin war die Bandbreite unserer Kurzwellen-Kommunikation stark eingeschränkt und unter Berücksichtigung der extremen Wetterverhältnisse in diesem Revier im Interesse der Schiffssicherheit in erster Linie dem Empfang von Wetterdaten vorbehalten. Immerhin operieren wir zur Zeit in einem der entlegentsten und weitgehend von menschlicher Zivilisation unberührten Winkel unseres Planeten.

Die Fahrt führte uns durch den gesamten Beagel Kanal rund um die Isla Gordon durch die Brazo Noroeste und Brazo Sudoeste sowie in viele Fjorde und Caletas der Isla Hoste, Isla Navarino und Tierra del Fuego. Das gesamte Gebiet gehört zum chilenischen Nationalpark Antarktis.

Die meisten Orte sind ausschließlich mit dem Schiff zu erreichen wobei wir gegenüber den Kreuzfahrtschiffen die in diesem Gebiet operieren durch unseren geringen Tiefgang an Stellen vorgestoßen sind wo außer wenigen Yacht Crews noch kein Mensch seinen Fuß gesetzt hat.

So haben wir dann auch außer den Crews vereinzelter Yachten in der gesamten Zeit keine anderen Menschen gesehen. Für uns, die wir aus dem dicht bevölkerten Europa kommen und das letzte Jahr u.a. in den Metropolen Südamerikas verbracht haben eine neue sehr angenehme Erfahrung.

Breakpoint vor Gletscher

Wir haben uns an Bord unserer Breakpoint stehts sicher und geborgen gefühlt auch wenn die gewaltige Kraft der Natur uns hat spüren lassen wie zerbrechlich unsere Existenz ist.

So wurden wir u. a. in einem Fjord von den Eisbergen die dort am Ende des Sommers besonders aktiv von den Gletschern kalben eingeschlossen und hatten uns bereits darauf eingestellt die Nacht in einem driftenden Feld von Growlern und Eisbergen zu verbringen als wir dann doch noch mit der vollen Kraft unserer starken Maschine eine Passage fanden.

Wir haben tagelang an Gletschern in Biotopen wie nordischem Regenwald und Hochmooren gewandert und teilweise die Berge auch bis oberhalb der Baumgrenze bestiegen. Wir erlebten das Klima an dieser märchenhaften Spitze des südamerikanischen Kontinents was von strahlendem Sonnenschein bis zu tagelang anhaltendem Dauerregen mit Hagel reichte. Die Temperaturen bewegen sich zwischen 20°C bei Sonne am Tag und 2°C bei Nacht im Bereich der Gletscher. Wir sammelten Erfahrung im Ankern unter diesen speziellen Bedingungen und haben bei diesem Abschnitt die bisher längste Zeit auf unserer Reise unabhängig von jeder Versorgung operiert.

In den nächsten Tagen werden wir nach Ushuaia zurückkehren um Wartungsarbeiten zu erledigen und neu zu versorgen. Wir haben uns richtig entschieden diesen Höhepunkt der Reise nicht in wenigen Wochen ab zu haken sondern einige Monate hier zu verbringen. Es gibt in diesem Revier noch viel zu erkunden - wie immer werden wir berichten.

 

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