Imperialfisch

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SY-Breakpoint - Oktober 2006

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Inhalt:

 

Bericht vom 7. Oktober - Reise von Ushuaia nach Puerto Montt Teil I

Bericht vom 1. Oktober - Der südliche Winter geht zu Ende, wir starten in den Pazifik

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Reise von Ushuaia nach Puerto Montt Teil I

7. Oktober 2006

Vor 16 Tagen sind wir von Ushuaia gestartet und dank der relativ günstigen Wetterbedingungen haben wir mit Breakpoint die ersten 400 nm der Kanäle bis zum Beginn des Kanal Smyth in unserem Kielwasser gelassen. Die günstigen Bedingungen kommen dadurch zum Ausdruck, dass wir mit Ausnahme von 2 Tagen in der berüchtigten Caleta Brecknock (Nr.:10.7 nautical guide) jeden Tag unterwegs sein konnten.

Breakpoint in der Caleta Brecknock

Von Segeln kann man jedoch nicht sprechen. Die Strecke wurde mit einer kurzen Ausnahme vom Ausgang des Kanal Acwalisnan und der Magellan Straße ausschließlich unter Maschine gefahren. Zusammen mit unserer Dieselheizung, die ununterbrochen in Betrieb war, haben wir bisher 400 l Brennstoff verbraucht.

Nun gönnen wir uns eine Zwangspause in der Caleta Dardé (Nr.: 6.40). Zwei dicht aufeinander folgende Sturmtiefs mit Windstärken von bis zu 50 kn heulen in unserem Rigg. Wir liegen vor 60 m Kette und in Dreipunktverspannung mit zwei Landleinen.

Kormoranversammlung

Nach umfassender Versorgung in Ushuaia haben wir Argentinien am letzten Tag meines jeweils 90 Tage gültigen Visas verlassen. Die kurzfristig eingeführte Gebühr für die Ausreise in Höhe von 30 Argentinischen Pesos/Pers. (1 € = 3,95 Pesos) wurde wieder aufgehoben. In Chile ist Puerto Williams stets die erste Station für Yachten um die Fahrtgenehmigung für diese Gewässer zu erhalten. Außerdem ist dies eine gute Adresse zum bunkern von Propan. Alle Flaschentypen werden schnell und günstig gefüllt. Die Wege sind deutlich kürzer als in Ushuaia. Überhaupt kommt der Chilenischen Armada ein großes Lob zu. Stets begegnete man uns mit großer Freundlichkeit u. Hilfsbereitschaft. Das Verfahren der Fahrtgenehmigung (Zarpe) und der positiven Kontrolle aller Schiffsbewegungen in diesem schwierigen Revier dient der Sicherheit der Schiffe. Die auf verschiedenen Wegen (Navtex, HF-Fax, detailierte Wetterberichte auf HF und VHF) zur Verfügung gestellten Wetterdaten erlauben eine gute Beurteilung der Wetterentwicklung in diesem Revier welches in dieser Hinsicht eine besondere Herausforderung darstellt.

Tom im Urwald auf 52° S

Typischer Anlauf des Albatross

Während unseres Stops in der Caleta Gallant (Nr.: 8.13) hatten wir eine "Kontrolle" durch ein Schiff der Armada. Dies war durch die Informationen über geschützte Ankerplätze u. Wetter auch für uns interessant. Aufgrund eines Vorfalls in der jüngeren Vergangenheit erwarten die Offiziere das die Yachten, die in diesem Gebiet operieren, umfassende nautische Unterlagen an Bord mitführen. Als Kartenmaterial wird ausdrücklich nicht ausschließlich der ansonsten sehr hilfreiche Kartenkatalog anerkannt. Gute und ausreichende Abdeckung mit Seekarten ist unerlässlich, insbesondere da elektronische Kartensysteme wie C-Map, wie wir herausfinden mussten, in den für Yachten zugänglichen Bereichen ungenau bis fehlerhaft sind. Kopien sind kein Problem. Tatjana bevorzugte als Navigatorin die Karten-Sätze von Bellingham vor den Chilenischen Karten, bzw. Internationalen Seekarten.

Fischtausch mit Fischern in der Magellanstrasse

Besonderer Erwähnung bedarf es noch der Einladung von Rudolfo und seiner Familie, die auf der kleinen Insel Fairway den Leuchturm und eine Relay-Station der Armada betreuen. Wir haben uns über Funk kennen gelernt und unseren Aufenthalt so genossen, das wir uns entschlossen eine Nacht an den durch Autoreifen gepolsterten Felsen, der Anlegestelle der Insel, mit Breakpoint liegen zu bleiben.

Breakpoint an den Felsen vom Leuchtturm Fairway im Canal Smyth

Rodolfo, Ximena und wir am Leuchtturm Fairway

Dies kann wegen der schwer berechenbaren Wetterverhältnisse jedoch Risiken beinhalten. Es folgt eine Liste der von uns genutzten Ankerplätze. Den jeweiligen Detail-Informationen im Nautical Guide (Patagonien & Tierra del Fuego, von Mariolina Rolfo und Giorgio Andrizzi), der uns für das Revier in jedem Falle unentbehrlich scheint, gibt es nichts hinzuzufügen. Im Falle von speziellen Fragen sind wir jetzt jederzeit wieder über E-Mail ansprechbar.

Ushuaia (11.7)
Puerto Williams (10.70)
Caleta Lewaia (10.59)
Caleta Olla (10.33)
Caleta Lagunas (10.17)
Puerto Atracadero (10.10)
Caleta Brecknock (10.7)
Caleta Cluedo (9.6)
Caleta Gallant (8.13)
Bahia Blanco (8.9)
Caleta Uriarte (8.4)
Puerto Profundo, keine Boje, Okt. 06 ! (6.43)
Faro Fairway (anlegen nur bei guten WX Bedingungen empfehlenswert)
Caleta Dardé (6.40)

Bilder und persönliche Erfahrungen u. Geschichten folgen in weiteren Teilen unseres Berichts.

 

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Der südliche Winter geht zu Ende, wir starten in den Pazifik

1. Oktober 2006

Als Tatjana am 14. September aus Deutschland zurück an Bord kam, mussten wir bezüglich unserer Routenplanung eine endgültige Entscheidung treffen. Diese ist nun gegen eine Reise in die Antarktis im Sommer 2007 gefallen. Unser Zeitrahmen bis 2009 ist leider zu eng. Nach unserer Überwinterung hier am südlichsten Ende Südamerikas werden wir Breakpoints Bug nun wieder nach Norden und damit in tropische Regionen wenden.

Am 20. Sep. haben wir uns von Ushuaia auf den Weg Richtung Norden gemacht. Leicht ist uns der Abschied von dieser uns so vertraut gewordenen, faszinierenden Region nicht gefallen. Hatten wir doch wieder einmal viele Kontakte geknüpft und uns recht gemütlich eingerichtet. An dieses wohl einmalige Naturerlebnis werden wir noch lange zurück denken.

Wir haben die Zeit auch genutzt um Wartungsarbeiten und technische Erweiterungen an unserem Schiff vorzunehmen. Wir haben ein neues Bordcomputersystem installiert welches in der Zukunft den weniger geeigneten Laptop-Computer an Bord ersetzen soll (Bezugsquelle und Produktbeschreibung unter North Marine auf der Link-Seite). Die Schwierigkeiten mit unserer Internetverbindung über Kurzwelle konnten gelöst werden und dies wird der Aktualität der Berichte zugute kommen.

Noch ist unsere Zeit in Tierra del Fuego und Patagonien jedoch nicht vollständig abgelaufen. Circa 3 Monate müssen für die Reise von Ushuaia bis Puerto Montt in Chile veranschlagt werden. Ein Bericht über diesen Abschnitt traumhafter, unberührter Natur mit den entsprechenden Bildern befindet sich in der Vorbereitung. Diese Strecke von ca. 1300 nm müssen wir weitgehend ohne Versorgungsmöglichkeiten bewältigen. Eine gute, besonders auch logistische Vorbereitung für unseren Start in die scheinbar unendlichen Weiten des Pacific, welchen wir für das Frühjahr 2007 geplant haben. Bis dahin können sich alle Leser jedoch noch über weitere Berichte über unseren Weg nach Norden und weitere geplante Exkursionen in das Landesinnere Südamerikas freuen.

 

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