Der Golfo de Penas
stellte für uns nicht nur eine Wetterscheide dar. Nördlich
von 47°S beginnt sich die typische Landschaft der südlichen
Kanäle Patagoniens zu verändern. Die unberührte,
raue Wildnis wandelt sich langsam wieder in eine besiedelte,
liebliche Landschaft, die uns zum Schluss im Bereich der Isla
Chiloé schon fast an das heimatliche Schleswig Holstein
erinnerte. Vielleicht einer der Gründe dafür, dass
sich hier viele deutschstämmige Auswanderer angesiedelt
haben. |
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Im Norden der Kanäle trifft man sogar wieder auf Südseestrände |
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Nach unserer Zeit im Süden fällt
uns leider als erstes der Müll auf, der nun wieder an den
ansonsten schönen Ufern angeschwemmt wird. Viel davon Plastiktüten
der Futtersäcke der Salmoneras, Fischfarmen, die in diesem
Abschnitt in großer Zahl und Ausdehnung zu finden sind. |
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Eine der unendlich vielen Salmoneras (Fischfarmen) nördlich des Golfo de Penas |
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Doch mit dem eigenen Schiff erreicht man nach wie vor schöne,
einsame Plätze an denen man die Natur genießen kann.
Für uns ein lohnender Abstecher von der direkten Route,
die Umrundung der Isla Magdalena und der Kanal Puyuhuapi. Dort
gibt es ein nur mit dem Schiff zu erreichendes Hotel der gehobenen
Preis aber auch Leistungsklasse. Ein von heißen Thermen
gespeistes Spa mit allen damit verbundenen Wellness Angeboten,
sowie erstklassigem Restaurant. Nach dem langen Winter konnten
wir nicht wiederstehen und genossen ein paar Tage Wellness-Urlaub.
Wer Interesse an einem wirklich außergewöhnlichen
Reiseziel hat findet mehr unter www.patagonia-connection.com. |
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Das nur mit dem Schiff erreichbare Hotel Puyuhuapi |
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Wir beim Wellness Tag |
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Monte Macá über 2900 m hoch |
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Hanging glacier |
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Zu den seemännischen Herausforderungen in diesem Abschnitt
zählen durchschnittliche Tidenhübe von 5 m und die
damit verbundenen Gezeitenströme, die in der Inselwelt mit
Ihren unzähligen Kanälen und Einschnitten manchmal
nur schwer zu durchschauen sind. Mit Breakpoint hatten wir diesbezüglich
immer alles im Griff, aber beim ausgedehnten Besuch mit Wanderung
und unerwarteter Einladung durch die sehr aufgeschlossenen und
gastfreundlichen Einwohner auf der Insel Anihué, gestaltete
sich die Bergung unseres Dinghi etwas aufwendiger. |
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Shit, Tidenhub unterschätzt |
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In Castro
genossen wir erstmals wieder die Möglichkeiten frisches
Obst und Gemüse an Bord nehmen zu können. Bei dieser
Gelegenheit besuchten wir die dortige Kirche, die vollständig
aus Holz sogar ohne Nägel erbaut ist. Ein wahres Kunstwerk
der Schreinerkunst. Die Palafitos, Pfahlhäuser der Fischer,
die man dort ebenfalls findet, machen sich die Tide zu nutze,
indem die Flut die vollen Boote direkt zur Türschwelle hebt. |
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Holzkirche von Castro |
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Palafitos-Pfahlhäuser in Castro |
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Mit dem Erreichen der Marina Oxxean in Puerto
Montt endet für uns ein Jahr voller Erlebnisse in diesem
interessanten und fordernden Revier am Rande der Antarktis. Drei
Jahre liegen nun seit unserem Start bereits hinter uns. Vor uns
die scheinbar unendliche Weite des größten Ozeans
unserer Erde. |
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Hafenmeister in der Marina Oxxean |
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Schwer fällt uns der Abschied von Südamerika,
diesem faszinierenden Kontinent mit seinen sympathischen Menschen,
neuen Freunden und traumhaften Erlebnissen. Viel haben wir gesehen
doch wir könnten sicher noch weitere Jahre hier verbringen.
Wir sind uns sicher - eines Tages werden wir zurückkehren,
doch nun locken die Inseln und Korallenatolle der Südsee.
Im neuen Jahr werden wir aufbrechen. Über das Archipel Juan
Hernandez mit der Robinson Insel und die Osterinseln wird unsere
Route führen. Ein neues El Nino Jahr bedroht den Pazifik.
Zwei benannte tropische Stürme haben sich bereits außerhalb
der eigentlichen Saison ereignet. Wir sind besorgt, vertrauen
aber auf unser seemännisches Urteilsvermögen und die
bewährten Sicherheitsreserven von Breakpoint. Alle Leser
sind eingeladen uns weiter auf diesen Seiten zu begleiten. |
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Wir
wünschen allen die uns kennen ein friedliches und geruhsames
Weihnachtsfest sowie ein gesundes und glückliches Jahr 2007.
Tatjana und Tom aboard SY-Breakpoint Puerto Montt/Chile |
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