Imperialfisch

Logbuch-Archiv
SY-Breakpoint - August 2004

Imperialfisch

 

Inhalt:

 

Bericht aus Nordspanien und Portugal (27. August)

Bericht von der Überquerung der Biskaya (6. August - von Tom)

Bericht aus Irland (6. August - von Tati)

Zurück zur Archivauswahl oder zum aktuellen Logbuch

 


Bericht aus Nordspanien und Portugal

27. August 2004

Nach unserer Biskayaüberquerung und nach 5 Seetagen ankerten wir vor dem malerischen kleinen Fischerdorf Sadinairo dicht östlich von Cabo Finesterre. Unser eigentliches Ziel war Viana do Castello im Norden Portugals wo Tom einen Freund u. ehemaligen Arbeitskollegen besuchen wollte, den er seit mehr als 15 Jahren nicht mehr gesehen hatte. An der galizischen Küste gibt es aber noch mehr verlockende Ankerplätze und so führte unser erster Tagesschlag zur Isla Ons noch in spanischen Hoheitsgewässern. In der abendlichen Funkrunde mit den Freunden von Intermar wurde uns jedoch die Annäherung einer Tiefdruckfront aus den Überresten des ersten Karibik-Hurrikans dieses Jahres, ALEX angekündigt. Deshalb entschieden wir noch in der Abenddämmerung wieder Anker auf zu gehen um in einer Nachtfahrt den sicheren Hafen von Viana zu erreichen.

Viana do Castello

In der Morgendämmerung liefen wir dort direkt vor einer Respekt gebietenden, schwarzen Front ein. Schnell war der Kontakt zu Raimundo und seiner Frau Maria hergestellt und wir konnten die Annehmlichkeiten der Zivilisation, wie Waschmaschine, frische Nahrungsmittel und Früchte sowie ausgedehnte Besichtigungsfahrten genießen. Wir lernten, das die Region das Ursprungsgebiet des Vino Verde Weins ist, und da Raimundo selbst einen kleinen Weinberg besitzt und den Wein auch selbst keltert waren wir optimal versorgt.

Maria, Tom, Raimundo

Die Gruppe internationaler Yachten in der Marina von Viana wurde von Franzosen, Israelis, Holländern gebildet, von denen wir besonders guten Kontakt zu Marijke und Eeltje von der Yacht ESCAPE hatten. Der Aufenthalt in Viana wurde nur durch ein Unglücksereigniss überschattet. Durch den starken Wind der Front der wir erfolgreich entkommen waren wurde wenige Meter von unserem Liegeplatz entfernt ein 3 stöckiges Baugerüst umgerissen. Die beiden darauf befindlichen Arbeiter wurden ernstlich verletzt. Tatjanas Erste Hilfe war hier gefragt. Glücklicherweise haben beide ihre Verletzungen letzlich gut überstanden.

Nach 7 schönen u. erholsamen Tagen setzten wir wieder Segel und liefen die Ilha Berlenga, einen wichtigen nautischen Orientierungspunkt der Berufsschiffahrt vor Cabo Carveiro an. Die Insel selbst ist ein wunderschönes Naturreservat mit unterseeischen Grotten in denen man tauchen kann. Ein freundlicher Fischer stellte uns seine Mooring zur Verfügung. Da der Ankerplatz dicht vor einer schroffen, felsigen Steilküste lag, waren wir dafür sehr dankbar. So war auch dieser Aufenthalt von der seemännischen Seite sehr angenehm.

Nächstes Ziel war Lisabon. Von den Marinas direkt in der Stadt am Tejo hatte man uns abgeraten. So liefen wir Cascais schon in der Mündung des Tejo in den Atlantik an.

Steilküste am Cabo Rocca kurz vor der Tejomündung

Auch Cascais haben wir wie so oft kurz vor Sonnenuntergang angelaufen. Wie immer wenn man nach einem mental anstrengenden Segelschlag müde und erschöpft einen unbekannten Ankerplatz anläuft ist das Ankermanöver noch einmal eine Herausforderung. Liegen schon viele Schiffe im Ankerfeld ? Wie ist der Ankergrund beschaffen. Haben wir Wind, Strömung und Gezeiten richtig kalkuliert? Hält der Anker beim ersten Versuch? Stimmt alles, wird man mit ruhigem und sicheren Schlaf belohnt. Am Morgen nach diesem Manöver öffne ich zur Kontrolle unsere Vorschiffsluke um die Ankerkette, die dort gestaut ist zu inspizieren. Da der Schrei von Tatjana: "Da hockt eine Möwe auf der Ankerkette" Schwer zu sagen wer sich nun mehr erschreckt hat. Wir oder die Möwe. Was muss sie gestern abend für Ängste ausgestanden haben, als ihr mit lautem Gerassel und in völliger Finsternis der Boden unter den Füßen weg gezogen wurde. Wie wird sie nun reagieren wenn ich sie befreien will. Lieber die dicken Schweisserhandschuhe anziehen.

Tom mit Möwe

Es ist noch ein sehr junges Tier, was man an der Farbe ihres Federkleids erkennt. Sie verhält sich völlig zahm. Spürt, das man ihr nur helfen will. Schnell noch ein paar Bilder und ab geht es in die Freiheit. Wie sie in das Luk reingefallen ist? Fragt uns nicht. Breakpoint ist schließlich kein Möwenträger.

Der ehemals beschauliche Fischerort Cascais ist inzwischen zu einem Treffpunkt der Schönen und Reichen mutiert. Ursache hierfür ist u.a. die Nähe zur Formel 1 Rennstrecke von Estoril, die sich dort befindet. Für uns durch die hervorragende Verkehrsanbindung an Lisabon der ideale Ort diese faszinierende Stadt zu besuchen. Lisabon bringt in zahllosen Monumenten und unvergleichlicher Architektur das seefahrerische Erbe der portugiesischen Nation über die Jahrhunderte zum Ausdruck.

Brücke über den Tejo

Torre de Belem

'Torre de Belem'

Ursprünglich schon z.Z. von Kolumbus und Magellan Bestandteil der Hafenanlagen von Lisabon. Da die Entdecker der früheren Zeiten nicht so häufig lebend zurückkehrten, für die Seeleute zum Symbol für eine glückliche Rückkehr ins geliebte Heimatland geworden.

Monument of Carnation Revolution

Zentraler Platz in der Mitte der Stadt

Die Stadt ist ähnlich wie San Francisco auf einem steilen Hügel erbaut. Vieles, so wie z. B. die Trambahnen, oder die Brücke über den Tejo, welche keine feste Fahrbahn sondern eine Gitterkonstruktion hat erinnern daran. (Im Vordergrund der Commandate).

Cruzeiro do Sul

Bild aus typisch portugiesischen, handbemalten Fliesen

Es befindet sich an einem Monument welches ursprünglich von der ehemaligen Kolonialmacht dem jungen Staat Brasilien zur Unabhängigkeit geschenkt wurde. Ursprünglich zuerst auf der dortigen Weltausstellung gezeigt. Heute wieder in Lissabon neu errichtet. Es bezieht sich auf die portugiesischen Erforschungsfahrten unter König Heinrich dem Seefahrer, der durch seine Förderung von Naturwissenschaften und Schiffbau den Aufstieg Portugals zur Weltmacht und die Entdeckung des Seewegs um die Südspitze Afrikas in den Indischen Ozean und zu den begehrten Gewürzinseln der Molukken durch Vasco da Gama begründet hat.

Für interessierte Leser empfehle ich hier das Buch "Der Navigator" von Bernhard Kay, welches ich begeistert verschlungen habe. Dort wird die Geschichte des Portogiesen Ferdinand Magellan erzählt, der vom portogiesischen König Joáo rüde behandelt sich an König Ferdinand II. und dessen Frau Königin Isabella von Spanien wendet, um eine Flotte ausgerüstet zu bekommen mit der er die Gewürzinseln des indischen Ozeans über die Westroute zu erreichen versucht. Dabei entdeckt er als erster die Passage durch die nach ihm benannte Magellanstraße in den Pazifik. Eine Route der wir mit Breakpoint unser Planung zufolge vielleicht auch folgen wollen. Da die Portogiesen sehr national bewusst sind und die Geschichte gezeigt hat das König Joáo eine klassische Fehlentscheidung getroffen hat, wird der "spanische Verräter" Magellan beim großen Monument der Entdecker auch nur am Rande erwähnt.

Monument der Entdecker

Von Lisabon geht unsere "Cruzeiro do Sul" weiter um das berühmte Cabo Sao Vincente, den südwestlichsten Punkt Kontinentaleuropas herum an die Algarve in die Lagune von Alvor.

Cabo Sao Vincente

Dort werden wir schon von unseren Freunden Antje und Norbert erwartet und wollen uns nun von den Anstrengungen des ersten Abschnitts unserer Segelreise erholen. Bis ca 15. Sep. werden wir hier Breakpoint nun warten und auf die nächsten Hochseeschläge über Madeira auf die Canarischen Inseln vorbereiten.

Tom beim Angeln

 

weiter

obenunten


Die Überquerung der Biskaya

6. August 2004
(von Tom)

Eigentlich wollten wir ja in Cork endlich mal Urlaub machen... Doch dann diese Verlockung in Form einer öffentlichen Bücherhalle, in der man kostenlos im Internet surfen konnte. Dort ruft man natürlich sofort diese wunderbaren Wetterkarten auf, die zufällig die Biskaya vom Satelliten aus zeigen und auf der von "ausgeprägten Hochdrucklagen", "günstigen Windrichtungen" und schwachen Windstärken, sprich Flaute (Jubelrufe Irländischer Schiffsdieseltankwarte) die Rede ist. Also in den nächsten Supermarkt und schon mal Leckereien für die nächsten 5 bis X Tage eingekauft. Was ist Seekrankheit? Unsere neuen Segelfreunde Inga, Ole und Frank, die Habour-Masters von "Drakes Pool", verabschieden uns. Natürlich mit Guinness im Pub (lechtz).

Morgens am 31. Juli um 9:00 Uhr starteten wir mit segelbarem Wind auf den Atlantik. Nur geringer Wellengang und strahlend blauer Himmel empfängt uns. Als am Nachmittag kein Land mehr in Sicht war zog sich der Himmel zu. Der Wind frischte auf 5 bis 6 Windstärken auf und der Schwell der Biskaya forderte, zusammen mit der Ungewissheit der kommenden Ereignisse, unsere Mägen zur Herausgabe der Leckereien auf. Rolf von Intermar machte uns jedoch Mut und sagte die Wetterlage wäre optimal und da wäre nur diese eine "kleine Wolke" über dem Seegebiet. Genau die mußten wir wohl auf dem Satellitenbild übersehen haben. Eine anstrengende erste Nacht mit 2 Stunden-Wachen folgte.

Am Morgen des 1. August dann Sonnenschein. Also doch nur eine kleine Wolke und zusätzlich ein ermunterndes Etmal von 114,3 nm (GPS 120,3 nm). Was uns etwas irritierte war der Gegenstrom von ca. 1 Knoten. Gezeiteneinfluss konnte es doch hier draußen nicht geben, vielleicht schon der Golfstrom!? Das Wetter war ruhig und wir setzten den Motor ein. Ganz allein waren wir hier draußen dann doch nicht. Über UKW-Funk hören wir von einem Rescue Helikopter, der eine verletzte Person von einem Schiff abholt. Schiffe selbst sehen wir aber zu diesem Zeitpunkt nicht mehr. Erst um 2:30 Uhr in der Nacht kam eine schwimmende Fischfabrik, ein Hochseetrawler in Sicht. Im ersten Augenblick dachten wir, eine Bohrinsel wie in der flachen Nordsee vor uns zu haben. Das Wetter blieb weiter ruhig, allerdings durchfuhren wir dichte Nebelbänke. Radar beruhigt da etwas, wenn man nicht einmal mehr bis zur Bugspitze des Schiffes sehen kann. Tatjana berichtete aus ihrer Wache vom Schnauben der Delfine, die uns selbst jetzt begleiteten, aber wegen der schlechten Sicht eben nur zu hören waren.

Sechs Delfine

Der Morgen des 2. August begrüßte uns mit lichten Wolken und erneut hatten wir ein Etmal von ca. 130 nm geschafft. Der Wind drehte wie erwartet auf SW, war aber meist zu schwach für unsere Dicke. So liefen wir im ständigen Wechsel von Segel und Maschine. Mittags beim Nachtisch (Quarkspeise) tauchte er auf, unser erster Wal. Wir waren so begeistert, dass wir nicht an die Kamera dachten. Es ist schon ein merkwürdiges Gefühl zu wissen, dass nun unter dem Schiff mehrere tausend Meter Wasser waren. Das Echolot hatten wir wegen Stromersparnis abgeschaltet. Die folgende Nacht war sehr rollig, aber vom Wind her ruhig.

Am 3. August das nächste Etmal, wieder mit ca. 130 nm. Gegen 12:00 Uhr Mittags schreckte uns ein heftiges, klopfendes Geräusch am Rumpf auf. Mein erster Gedanke galt dem Wellenlager. Hatte es sich trotz des extra eingesetzten Sicherungsrings gelöst? Wir liefen ca. 5 kn unter Segeln und das Geräusch klang immer bedrohlicher. Es mußte etwas unternommen werden. Wie soll ich (kann ich) es im Wasser reparieren? Ein Problem bestand darin, dass man auf der Hochsee mit 2,5 m hohen Wellen nie völlig die Fahrt aus dem Schiff bekommt. Es driftet und surft die Wellenberge hinunter. Gelingt es mir im Wasser Kontakt mit dem Rumpf zu halten? Beruhigend ist, dass wir unter anderem auch um keine Haie anzulocken, nie Müll über Bord werfen. Trotzdem hatten wir schon einen Hai im Wasser beobachtet. Die Tiefe schreckte mich nicht, ich musste da ja nicht hinunter. Als Mann des Meeres finde ich dieses unendliche Blau (really deep blue) eher faszinierend. Im Wasser galt mein erster Blick der Schraube. Erleichterung! Nur Treibgut hatte sich im Propeller verfangen und ich konnte es relativ leicht entfernen. Weiterer Schaden war nicht zu erkennen. Das Unterwasserschiff der Breakpoint, welches wir seit Tavemünde noch nicht inspizieren konnten, sah sehr gut und völlig unbewachsen aus. Nach einem letztem Blick in die unendliche, blaue Tiefe (Sicht ca. 100 m!) ging es entlang der Sicherungsleine zurück an Bord. Am Nachmittag folgte dann der Durchzug einer Warmfront mit Regen und Starkwind von 7 bft in Böen. Die Breakpoint kämpfte sich durch sehr unangenehme, schwere See mit 5 bis 5,5 Meter hohen Wellen. Der Autopilot erwartete, dass er nun die Verantwortung zum aussteuern der Wellen wieder an die beiden Kommandanten übergeben konnte.

The Navigator

Wir wissen inzwischen was die Breakpoint leisten kann und fühlen uns nach der Überwindung vergangener Herausforderungen in solchen Situationen zunehmend sicherer. Zur Nacht beruhigte sich das Wetter zum Glück und die Nachtwachen verliefen entspannt.

Der nächste Morgen (4. August) begrüßte uns mit Sonne und hohem Wellengang. Das Etmal betrug erneut ca. 130 nm. Leider mussten wir wegen anhaltender Flaute wieder einmal auf den Motor zurückgreifen. Gegen 11:30 Uhr am 4. August hatten wir bei ca. 35 nm Sichtweite die hohen Berge von Galizien in Sicht.

Cap Finisterre

Trotzdem mussten wir noch den ganzen Tag unter Maschine laufen. Über NAVTEX, kurz darauf auch über VHF kam eine SAR (Safe and Rescue) Meldung herein, dass in der Nähe der Position auf der wir vor ca. 26 Stunden waren, eine EPIRP ausgelöst wurde. Am Abend des 4. August hatten wir dann die Biskaya geschafft! Wir ankerten in einer malerischen, von duftenden Pinienwäldern umgebenen Bucht, bei Cabo Finesterre zwischen Fischerbooten. Um uns herum kristallklares, warmes Wasser. In der Ferne die gelbliche Gasbeleuchtung in einem kleinen Ort.

Cap Finisterre

Happy are those who are dreaming dreams and are willing to pay the prize to see them come true.

 

weiter

oben


Irland, das Land mit den vielen Gesichtern

6. August 2004
(von Tati)

Eigentlich wollten wir ja an der irischen Westküste herunter segeln. Da die Zeit aber schon knapp wurde haben wir uns um entschieden durch die Irische See zu fahren. Unser erster Stop war bei Belfast. Dort mussten wir gleich feststellen, dass es mit dem Ankern tatsächlich sehr schwierig ist. Somit lagen wir in der ersten Nacht recht unkomfortabel.

Belfast ist eine sehr lebendige Stadt. Nur in den Randgebieten bekommt man einen Eindruck von den Unruhen zwischen den Glaubensrichtungen. Eine Stadtautobahn trennt zwei Stadtteile wie mit einer "Berliner Mauer". In der Stadt selber ist überall Kontrolle angesagt. Jeder Schritt und Tritt wird über Kameras beobachtet und überwacht. Straßensperren werden in Windeseile an jedem Ort errichtet. Aber trotz dieser Maßnahmen (oder gerade deshalb) fühlt man sich dort sicher und kann die Stadt genießen.

Strassensperre in Belfast

Dank einem Tip eines Einheimischen ankerten wir die nächsten Tage vor Bangor, einem Touristenort mit viel Trubel. Tom hatte hier seine ersten Angelerfolge, und zwar richtig: 10 Makrelen in 45 Minuten! Um sie alle zu genießen, wurde der Räucherofen ausprobiert. Und der ist super! Nach nur 20 Minuten im Ofen sind ganz leckere Fische fertig.

Lecker Makrelen!

Unser nächster Stop war Dublin. Auch hier gingen wir vor Anker, denn die Preise in den Marinas würden ziemlich schnell da zu führen, dass unsere Reisekasse leer wäre (40 Euro die Nacht, ohne Strom). Da wir am Ankerplatz sehr starken Wind hatten, konnten wir leider nicht mit dem Schlauchboot an Land um uns Dublin anzusehen. Einer von uns hätte sowieso an Bord bleiben müssen, denn wir wollten unsere Breakpoint bei den herrschenden Wetterbedingungen nicht unbeaufsichtigt lassen. Von Dublin aus haben wir dann einen großen Sprung gemacht, denn nun zog es uns nur noch schnell in den Süden von Irland. Die Westküste wäre bestimmt reizvoller gewesen und für "Ankerfreunde" wie uns auch vielseitiger. Also wurden die 150 sm bis Cork an einem Stück durchgesegelt. Bei so einer langen Strecke in einem Tidengewässer freut man sich ein paar Stunden über die Geschwindigkeiten, denn der Tidenstrom zieht einem mit. Allerdings mussten wir uns an "Tuskar Rock" recht mühsam vorbei arbeiten. In der Nacht gab es ganz intensives "Meeresleuchten" zu sehen. Morgens um 8.00 Uhr erreichten wir Cork, besser gesagt das der Stadt vorgelagerte Crosshaven. Wir wurden trotz unser Müdigkeit noch mal ganz gefordert, denn wir wollten im "Drakes Pool" (dem Flußende) unseren Anker werfen. Mooringfelder im engen Fluß und das bei Ebbe, forderten unsere ganze Aufmerksamkeit. Der "Drakes Pool" belohnte uns dann aber für die Mühen. Es ist ein sehr lauschiger Platz in einem Waldstück, wo wir von Frank, einem Iren der auf seinem Boot lebt, begrüßt wurden.

Crosshaven ist ein ganz typischer kleiner irischer Ort. Er hat uns sehr gut gefallen. Wir lieben das kleine meist mehr als das Große. Man kann dort einfach mehr über das Land und die Menschen lernen. Im Süden von Irland hat das "gälische", die eigentliche Landessprache, noch sehr großen Einfluß. Wir konnten kaum ein Wort verstehen, wenn Frank uns etwas erzählte. Selbst die Nummernschilder der Autos sind noch in gälisch.

Hafenansicht

In Cork selbst konnte man einen Teil der vielen Gesichter von Irland gut kennenlernen. Der Fortschritt ist dort noch nicht so weit wie bei uns. Der Strom wird noch wie früher in Deutschland mittels Leitungen auf Holzmasten zu den Häusern geleitet. Die Abwässer werden noch zu einem sehr großen Teil ungeklärt in die Flüsse geleitet, da die Bevölkerungszahlen zu schnell zunahmen und der Kanalisationsbau nicht mitkommt. Die Häuser sind alle sehr alt und selten in gutem Zustand. So sieht man an vielen Dingen, dass in den ländlichen Gebieten nicht sehr viel Geld zur Verfügung steht.

Häuserzeile

Warum die Iren allerdings alles einzäunen und einmauern hat sich uns nicht erschlossen.
Natürlich mussten wir auch einen Pub besuchen, eine der typischen irischen Kneipen. Die Pub-Kultur in Irland ist schon einmalig. Seit kurzem hat die Regierung in allen Pubs ein totales Rauchverbot erlassen und trotzdem sind sie alle gut besucht und es herrscht eine tolle Stimmung. Na, was das wohl in Deutschland geben würde, wenn man in den Kneipen nicht mehr rauchen dürfte?

Irischer Pub

Wir hätten noch gerne mehr vom Land gesehen, aber ein gutes Wetterfenster veranlasste uns dann doch sehr schnell den Sprung über die Biskaya zu wagen.

 

weiter

oben


Home

 

Tati und Tom

 

Das
Schiff

 

Logbuch

 

Logbuch-
Archiv

 

News

 

Route

 

Tauchen

 

Links

 

Kontakt