Imperialfisch

Logbuch-Archiv
SY-Breakpoint - Januar 2005

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Bericht vom 27. Januar - Breakpoint erreicht Cabo Verde - Träume aus der Beck´s Bier Reklame werden wahr

Bericht vom 13. Januar - Breakpoint verbringt Weihnachten und den Jahreswechsel in den Weiten des Atlantiks

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Breakpoint erreicht Cabo Verde
Träume aus der Beck´s Bier Reklame werden wahr

27. Januar 2005

Am 4. Januar 2005 um 0630 Lt, also mal wieder bei Dunkelheit, fällt nach einer Überfahrt von 5 Tagen und 13.5 h unser Anker in der Bahia da Palmeira auf Sal. Rechzeitig um unsere Freunde Basti und Valentina an Bord empfangen zu können.

Basti und Vale auf Sal

Sal ist eine trockene Insel mit Wüstencharakter. Sie gehört zu den Ilhas de Bariavent - den Inseln über dem Wind.

Karte Capverden

Haben wir strahlenden Sonnenschein und Hitze erwartet so wurden wir alle enttäuscht. "Broume secco", trockner Nebel nennen die Einheimischen das Wetter welches uns empfängt. Hamatan bzw. Kalima ist ein Wüstensturm über der Sahara, der mit seinem feinen Staub alles einhüllt und die Sicht zum Teil auf weniger als 500 m reduziert. Das Schiff wurde mit diesem feinen Staub von innen wie von außen überzogen.

Hamatan in Palmeira

Im Trans Ocean Stützpunkt werden wir von Karl Heinz, "Carlos" mit den lokalen Gegebenheiten vertraut gemacht. Europa liegt endgültig hinter uns. Im Ort sind wir nun als "Weiße" sofort als Ausländer zu erkennen. Die Menschen treten einem so freundlich entgegen wie man sich gegenüber ihnen verhält.

Another hard working day in the live of a circumnavigator

Wir fühlen uns sicher, die Einklarierung mit Ihren Formalitäten verläuft einfach, schnell und korrekt. Die Insel erschließt sich einfach und günstig mit den lokalen Sammeltaxis den sogenannten Aluguer

Fahrt mit der Aluguer

Eine lokale Attraktion stellt die alte Saline bei dem Ort Petro de Lume dar.

Saline Petro de Lume

Wer noch nie im Toten Meer gebadet hat kann dort das gleiche Erlebnis haben.

Bad in der Saline

Wenn auch etwas touristischer, so lohnt auch ein Besuch in dem Ort Santa Maria. Dort gibt es einen schönen Badestrand und wenn man bereit ist etwas mehr Geld auszugeben, interessante Restaurants mit zum Teil sehr schmackhafter kreolischer Küche. Auch den baufälligen alten Fischersteg sollte man sich ansehen.

Alltag auf der Fischerpier

Ein besonderes Highlight unseres Aufenthalts auf Sal war es einen Traum aus der Fernsehwerbung in der Realität erleben zu dürfen. "Sail away - dream your dreams - you will always find a way to make your feelings come true"

Sail away make your feelings come true

Die Kiste mit den schönen Eiswürfeln konnten wir zwar nicht entdecken, aber ansonsten war für uns auf der Alexander von Humboldt schon alles so, wie man es sich vorstellt.

Beck´s Bier Begegnung

So wurden dann auch die Kapitäne der Breakpoint an Bord zum seemännischen Erfahrungsaustausch eingeladen. Vom Schiffsarzt Doc Doodle bekam Tom die Kopie eines alten Pantalan (Seekarte zur Zeit der Entdecker Kolumbus und Magellan) geschenkt und wir erhielten eine Einladung zum Sekt an Bord der Alexander von Humboldt zu Weihnachten 2005 in Montevideo in Uruguay.

AlexvHumbold an Bord mit Doc Doodle

Darauf freuen wir uns nun besonders, wenn bis dort auch noch viele Abenteuer zu bestehen sind.

 

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Breakpoint verbringt Weihnachten und den Jahreswechsel
in den Weiten des Atlantiks

13. Januar 2005

Nach 6 Wochen Aufenthalt in Las Palmas starten wir am 24. Dezember um 12:45 Uhr mit Ziel La Gomera, wo wir den Jahreswechsel mit unseren Freunden Ronald und Teresa verbringen wollen. Auf der Reise durch den Teneriffa-Gran Canaria Kanal gibt es ein seltenes Phänomen zu beobachten. Im nördlichen Teil des Kanals gibt es kein GPS Signal. Zunächst glaubten wir an einen Defekt unseres Empfängers. Als aber auch unser zweites Gerät nur einen einzigen Satelliten empfangen konnte mussten wir von einer Lücke in diesem weltweit so wichtigen Netz ausgehen. So haben wir Heiligabend in der Tat ohne jeglichen Kontakt zur menschlichen Zivilisation verbracht. Zur abendlichen Bescherung gab es dann aber nach der Flaute der ersten Stunden angenehmen Segelwind. So erreichen wir den Hafen San Sebastian wie geplant gegen 12:00 Uhr am ersten Weihnachtsfeiertag. Gomera bietet uns einen angenehmen Kontrast zum hektischen Großstadt Leben von Las Palmas. Teresa, Ronald und Pluto haben uns schon erwartet und so ist die Wiedersehensfreude nach langer Zeit und vielen Erlebnissen besonders groß.

Willkommen auf Gomera

Vor unserem Seeschlag von ca. 760 nm auf die Kapverden wollen wir uns noch einmal richtig ausruhen und das Grün und die Annehmlichkeiten dieser, für uns letzte, Insel der Kanaren zu genießen. Gleich am nächsten Tag fahren wir in die Berge um bei erfrischendem Sprühregen eine mehrstündige Kletter-Wandertour zu unternehmen.

Blick auf den Teide aus den Bergen Gomeras

Hier in ca. 1800m Höhe erinnern uns die kühlen Temperaturen (11°), Pinien und der Sprühregen schon etwas an die weihnachtlichen Verhältnisse in Deutschland. Es gibt einen märchenhaften Wald mit Flechten zu bestaunen.

Subtropischer Bergwald auf Gomera
Lavaspaltenaufbruch

Die subtropische Flora und Fauna auf La Gomera ist in Ihrer Artenvielfalt und Zusammenstellung einmalig auf der Welt.

Riesengrille

Der Nationalpark schützt ein Biotop, wie es im Erdzeitalter Tertiär auch auf den Kontinenten vorkam, durch die letzte Eiszeit dort aber abgestorben ist. Auf Gomera ist diese Artenzusammenstellung bis heute erhalten.

Bergtrecking auf Gomera
Tati u. Tom im Märchenwald

Die Menschen auf Gomera haben eine ähnliche Geschichte. Wir lernten einige deutsche Aussteiger kennen. Sie alle haben sich im herrlichen Klima dieser Insel eine Nische zum Leben gesucht und verwirklichen sich dort auf ihre individuelle Weise. Sehr gerne wären wir mit unseren Freunden noch weiter in diese Welt eingetaucht. Aber die Umstände unser Reise folgen leider oft anderen Gesetzen. In diesem Fall denen des Wetters und Verpflichtungen, die wir selbst auf uns genommen haben. Am 09.01.2005 erwarten wir Basti und Valentina als Gäste auf der Ilha do Sal auf den Kapverden.

Ein ideales Wetterfenster für diesen, unseren bisher längsten Hochseeschlag, zwang uns vorzeitig zum Aufbruch. Wir haben dies sehr bedauert und wären gern noch bis Sylvester bei unseren Freunden geblieben. Aber wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Treffen, wo auch immer auf dieser Welt! Am 29. Dezember verliessen wir endgültig die 1. Welt oder "das alte Europa".

Unsere Wettereinschätzung und Routenplanung erwiesen sich als korrekt und so wurden wir mit einer schnellen Reise belohnt. 5 Tage und 13,5 h für 760nm entspricht einem durchschnittlichen Etmal von ca. 140 nm. Soweit die trocknen Fakten der Überfahrt. Für uns mit Breakpoint eine positive Bilanz. Wir sind sehr zufrieden. Haben wir doch auf dem ersten Drittel unser Atlantiküberquerung nach Brasilien gerade mal 80 l Brennstoff eingesetzt. Für unsere Verhältnisse und im Gegensatz zu unserer bisherigen Route eine gewaltige Verbesserung. Nun steht die Erkundung der Kapverden sowohl über als auch unter Wasser auf dem Programm. Unsere ersten Eindrücke zeigen uns, das hier ein völlig neuer Abschnitt unserer Reise beginnt. Zumindest für Tatjana ist dies der erste Kontakt mit einer Welt außerhalb Europas. Wir müssen uns daran gewöhnen, das viele neue, bisher völlig unbekannte Probleme aber auch einmalige Erlebnisse und Erfahrungen uns erwarten.

Näheres hierzu in den weiteren Berichten.

 

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