26. Februar 2005 |
Nach der Überquerung des Äquators
zeigte sich für uns, dass wir die richtige Taktik gewählt,
Schiff und Crew optimal vorbereitet und das notwendige Quentchen
Glück vorhanden waren. Bei 26° West, wo wir den Äquator
kreuzten, hatte die ITC nur eine Breite von ca. 80 nm. Wir waren
darauf vorbereitet, dieses schwierige Gebiet von Flauten, Starkwind-Böen,
Gewittern und Winden aus umlaufenden Richtungen unter Einsatz
unserer Maschine schnellstmöglich zu durchqueren.
Wir hatten noch bis dicht südlich des Äquators segelbaren
Wind und gelangten schon bei 1°30`S in den Bereich des Südost
Passats. Da wir zum Laden unserer Batterien den Motor ohnehin
brauchen, konnten wir beide Anwendungen ökonomisch kombinieren
und haben so auf der gesamten Strecke gerade mal 10 % unserer
Brennstoffvorräte benötigt. |
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So meinten es die Wetterbedingungen auch bis zum letzten
Tag unserer Reise gut mit uns. Breakpoint lief sehr ausgeglichen
und ruhig, dabei für den schwachen Wind recht schnell. Da
wir keine Probleme hatten, hätten wir beide gerne noch
viel weiter segeln können. |
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Als besondere Ereignisse können
wir noch über das anbeißen von zwei Blue Marlins an
unserer Hochseeangel berichten. Beide Male jedoch war der Fisch
deutlich stärker als das, was wir mit unserer mangelnden
Erfahrung im Hochseeangeln bewältigen konnten. Somit war
das Schauspiel nur von kurzer, wenn auch heftiger Dauer.
Fangen konnten wir dafür eine etwas kleinere Dorade. |
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Wie der Leser auch unseren Positionsreporten entnehmen
kann, erreichte Breakpoint nach geloggten 1963,7 nm, 16 Tagen
und 13,5 h am 25.02.2005, 00:15 UTC Salvador in der Baia de
Todos os Santos, Bahia, Brasilien. Das durchschnittliche Etmal
beträgt ca. 120 nm. Eine Leistung, auf die wir stolz sind
und die uns zusammen mit unseren Schwerwettererfahrungen auf
der Nordsee selbstbewusst auf die vor uns liegenden seemännischen
Aufgaben blicken lässt. Wir danken allen, die uns geschrieben
und gratuliert haben recht herzlich. |
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Zu den ersten Stunden unseres Aufenthalts in
Brasilien können wir nur sagen, dass wir wirklich überwältigt
sind von den Eindrücken dieses für uns Europäer
so exotischen, fremden Landes auf dem südamerikanischen
Kontinent. Uns scheint es als wenn die ganze Stadt rund um die
Uhr eine riesige Party feiert. Die ständige laute Musik, die Capoeira
Tänzer, die schwarzen, schönen Menschen, die einem
mit absolut offener Fröhlichkeit begegnen, geben uns das
Gefühl der Karneval endet hier niemals. Gebt uns einige
Tage, um völlig in diese für uns neue Welt einzutauchen,
dann werden wir berichten. |
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