Nach unserer erfolgreichen Atlantiküberquerung
haben wir nicht nur einen neuen Kontinent sondern eine völlig
neue Welt erreicht. Salvador, die Hauptstadt des brasilianischen
Staates Bahia, der allein schon deutlich größer als
Deutschland ist, hat uns völlig in den Bann gezogen. Ca.
80 % der Bevölkerung sind hier farbig. Uns umfängt
eine natürliche, fröhliche, offene Lebensart, die uns
von Europa unbekannt ist. Die moderne Skyline der Cidade alta
(Oberstadt) steht im extremen Gegensatz zu den Favelas, den Armenvierteln
der Cidade baixa (Unterstadt). |
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So wie ein riesiger Fahrstuhl am Hafen diese beiden verbindet,
so besteht auch eine interessante Verbindung zwischen der Welt
der wohlhabenderen Brasilianer und der Ärmsten der Armen. |
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Kaum irgendwo auf der von mir bereisten Welt ist dieser
gesellschaftliche Gegensatz deutlicher geworden als hier. Für
den interessierten Leser der sich über meinen Bericht hinaus
ein umfängliches Bild der Verhältnisse machen möchte
hier ein Buchtipp. Jorge Amado, inzwischen durch Preise auch
in Deutschland bekannt, hat sein brasilianisches Heimatland sehr
eindringlich und liebevoll, besonders aus der Sicht der gesellschaftlich
benachteiligten Menschen beschrieben. Über seine Heimatstadt
Salvador lautet der Titel
"
Die Herren des Strandes". |
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Doch Armut verdirbt hier niemandem
die Lebensfreude. Bei unserer Ankunft war der offizielle Karneval
zwar bereits zu Ende. Doch hier interessieren niemanden offizielle
Termine. So feiert die Stadt durchgehend. Ob um 10:00 Uhr Morgens
oder um 4:00 Uhr in der Nacht. Es wird überall in den Straßen,
kleinen Bars und Cantinas getanzt. |
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Die Lautstärke der überall
gegenwärtigen Musik ist für unsere Ohren stets grenzwertig.
Trotz der für uns nur schwer zu ertragenden Hitze von um
die 33° bei extremer Luftfeuchtigkeit sind die Master des
Capoeira (afrikanischer Kampftanz) bei Ihren atemberaubenden
Kunststücken zu beobachten. |
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Geschäfte durchgehend 24h geöffnet. Das Leben
für uns ist sehr billig. Bei Preisen von wenigen Eurocent
für frische exotische Früchte, Gemüse, Fleisch
und Fisch verblasst die Erinnerung an die Firma Aldi allmählich. |
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Wollte man hier im Hypermercado für umgerechnet
100,- Euro einkaufen könnte man den Einkauf nur mit einem Lastwagen abtransportieren.
Auch das Essen in Restaurants ist für unsere Verhältnisse
spottbillig. Deshalb nicht von schlechter Qualität. Rodizio,
Essen mit Bezahlung per Kopf oder Comido a Kilo, Essen mit Preis
nach Gewicht machen deutlich, das auch Arme hier nicht hungern brauchen. |
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In Brasilien gibt es einen Frauenüberschuss von ca. 10 %. Dementsprechend unkompliziert
und natürlich wird mit Sexualität umgegangen. Für Europa
vielleicht unmoralisch. Hier wird Sexualität genau so einfach
befriedigt wie andere natürliche Bedürfnisse wie Essen, Trinken
oder Schlafen. Ebenfalls für Europa unvorstellbar ist die jährliche
Zahl von ca. 60.000 angezeigten Morden. Die Dunkelziffer ist wesentlich
höher, da ja gar nicht alle Einwohner registriert sind. |
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Aus unserem geplanten Aufenthalt in Salvador von etwa einer Woche sind
inzwischen bereits zwei geworden. Nun haben wir einen Deutschen kennen gelernt,
der hier eine Smaragdmine besitzt. Wir sind eingeladen diese zu besichtigen.
Da sie ca. 500 km von hier im Landesinneren liegt werden wir ca.
1 Woche unterwegs sein. Heinrich hat uns jedoch versprochen etwas
wirklich Einmaliges zu erleben, denn dort gibt es noch das wahre, wilde Brasilien
welches noch kein Tourist betreten hat. Freut Euch auf den Bericht. |