Wir befinden uns
auf der Reise von den Abrolhos nach Vitória, der Hauptstadt
des brasilianischen Bundesstaates Espírito Santo. Nach
einem Tag mit guten Segelbedingungen gefolgt von über 10
Stunden Motorfahrt nun mäßige Fahrt mit Hilfe unseres
150 qm Blisters bei Windstärken zwischen 5 bis 10 kn. So
ist Zeit über die Ereignisse der letzten Wochen zu berichten. |
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Seit dem Verlassen der Bahia dos
Todos os Santos ließen von Flauten geprägte Segelbedingungen
nur relativ kurze Sprünge Richtung Süden zu. Somit
bot sich die Gelegenheit, mehrere schöne Plätze entlang
der brasilianischen Küste kennen zu lernen. Erstes Ziel
war Morro de Sao Paulo, wo wir hofften vom dortigen Trans-Ocean
Stützpunktleiter Thomas Heuser dorthin gesendete Post zu erhalten. Wir waren
durch andere Stützpunktleiter und befreundete Yachten
gewarnt. Leider ist es nun an uns den Schwarzen Peter aufzunehmen
und im Interesse aller nachfolgenden Yachten unsere unerfreulichen
Erfahrungen zu berichten. Bei allem Respekt vor der ehrenamtlichen Arbeit
vieler guter Stützpunktleiter für die wir sehr dankbar sein
müssen. |
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Der Stützpunkt Morro de Sao Paulo ist
wegen seiner Nähe zu Salvador, einem wichtigen Anlaufpunkt
vieler Yachten, von besonderer Bedeutung. Schon viele Wochen
vor unserer Ankunft dort wollten wir Thomas Heuser über die
im Trans-Ocean Heft angegebene Mail Adresse über unser
Kommen und zu erwartende Post informieren. Wir baten um Rückantwort,
welche wir leider nicht erhielten. Bei unserer Ankunft im inaktiven
Iate Club fanden wir zunächst eine Mooring unbesetzt. Die
neuen Inhaber, offensichtlich Brasilianer, waren sehr freundlich
und Thomas Heuser war dort auch bekannt. Man stellte eine Telefonverbindung
mit ihm zur Verfügung. Da er zur Zeit mit dem Bau einer
Diskothek beschäftigt war, verabredeten wir uns für
den nächsten Tag auf der Baustelle. Unsere Post war nicht
eingetroffen. Auf Nachfrage stellte sich heraus, das die im Trans-Ocean
angegebene Postadresse in einem Nachbarort von Morro liegt. Dieses Postfach
wird von Thomas Heuser offensichtlich auch nicht mehr benutzt.
Er behauptet, diese Tatsache habe er Trans-Ocean auch schon
3 Mal mitgeteilt. Unsere Mail wurde angeblich von ihm beantwortet.
An welche Adresse er sie versand hat, konnte er aber nicht mehr
sagen. Er wollte noch im Postamt von Morro nach unserer Post
fragen und so verabredeten wir uns zum Abend im Ort in einem
Restaurant. Insgesamt hatten wir ein sehr ungutes Gefühl
in der Dunkelheit unser Schiff an dem einsamen und schwer zugänglichen
Strand, vor dem sich die Mooring befand, zurück zu lassen.
Deshalb warteten wir auch nur 1 Stunde in dem verabredeten Restaurant.
Thomas Heuser ist nicht erschienen. Der freundliche Inhaber des
Restaurants erklärte sich bereit ihm, eine Nachricht mit
unserer Nachsendeadresse zu übermitteln. |
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Wie bereits erwähnt stellen
diese Erfahrungen keinen Einzelfall dar, sondern wurden uns schon
im Voraus in ähnlicher Form von einem Stützpunktleiter
und mehreren Yachten berichtet. Der Ort selber ist zwar relativ
touristisch, besticht aber durch eine gewisse Gemütlichkeit
und Atmosphäre sowie traumhafte Strände. Für uns
war nun der Rio Camamu das nächste Ziel. Auch hier gibt
es nahe der Mündung einen kleinen Iate Club, der 2 Moorings
zur Verfügung stellt. Die Betreiber waren sehr nett und es
gibt Wasser und 220V Strom, gepflegte Duschen und Möglichkeit
zum Wäsche waschen. Der Preis beträgt 15 Reais/Tag. Von
dort unternahmen wir mit dem Dinghy ausgedehnte Expeditionen in die
Mangrovensümpfe. Hier gibt es neben exotisch gefärbten
Krebsen auch Graureiher und viele weitere interessante Vogelarten
sowie Affen zu beobachten. |
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Unser nächster Stop war Itacaré.
Die Ansteuerung ist eine Herausforderung und sollte nur bei Tageslicht
und einlaufender Tide versucht werden. In den verschiedenen von
uns benutzten nautischen Handbüchern ist sie auch etwas
widersprüchlich beschrieben. Der Ort selbst lohnt einen Besuch. |
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Auch hier gibt es Anfänge von touristischen Aktivitäten, jedoch
noch im Rahmen. Ausflüge zu den Wasserfällen von Camamu
und Allrad Safari Touren werden angeboten. es gibt einige gute
Restaurants. Ankern in der Bucht ist kostenlos. Am besten lässt
man sich von Fischern einweisen, da die Bucht teilweise
trocken fällt. |
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Nächster Anlaufpunkt für Breakpoint
war der Iate Club von Ilheus. Auch dort 3 Tage kostenloser Courtesy-Stay
an einer Mooring. Der Club ist mit allem Komfort ausgestattet.
3 Pools, gepflegte Duschen, Wasser, kleine Werkstatt, ein sehr
gutes preiswertes Club-Restaurant und 24h Wassertaxi zum Schiff
stehen zur Verfügung. |
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Das Highlight für uns war die
Gasabfüllfabrik direkt neben dem Clubgelände.
Sie füllt alle Arten von Gasflaschen. In unserem Fall eine
deutsche 11 kg Propan Gas Flasche mit DIN Anschluss. Wie generell
fanden wir die Brasilianer sehr gastfreundlich und immer hilfsbereit. |
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In Ilheus erlebten wir einen Kurzkarneval.
Trommelfellzerfetzende Monstertrucks waren zu bestaunen. |
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Das Leben lässt sich selbst durch sintflutartige Regenfälle,
die die Straßen in reißende Flüsse verwandeln,
nicht bremsen. Alles eine Frage der richtigen Ausrüstung.
In diesem Fall für uns eine wasserdichte Kamera, Schwimmflossen
und Taucherbrille, Gehörschutz und brasil-portugiesisches
Wörterbuch. Daumen hoch - Tout le bom? Tout le bem! |
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