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SY-Breakpoint - Juni 2005

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Bericht vom 1. Juni - Breakpoint ankert unter dem Zuckerhut

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Breakpoint ankert unter dem Zuckerhut

1. Juni 2005

In Vitória hatten wir eine sehr schöne Zeit aber eine gute Wetterprognose und die Neugier auf Rio lockten uns weiter. Nach dem Feiern unseres 1 jährigen Lebens unter Segeln, am 10.05.2005 sollte jedoch für uns eine Zeit mit sehr unangenehmen Erfahrungen beginnen. Das Wetter hielt mal wieder nicht was die Vorhersage versprochen hatte. Statt 15 kn Wind aus NO hatten wir kaum 5 kn aus häufig wechselnden Richtungen. Trotzdem wollten wir nicht motoren und versuchten deshalb mit unserem Blister wenigsten den leichten Hauch ein zu fangen. Sehr häufig mussten wir wegen des drehenden Windes das 150 qm große Segel von Steuerbord nach Backbord und umgekehrt nehmen. Bei einem dieser Manöver geriet Tatjana mit dem Ringfinger der linken Hand zwischen den Block und die Schot und durchtrennte sich hierbei das obere Sehnenband mit dem der Finger gestreckt wird. Nachdem wir die stark blutende Wunde versorgt und den Finger geschient hatten entschieden wir, nicht wie geplant Búzios, sondern der besseren medizinischen Versorgung wegen Rio direkt an zu laufen. So hatten wir uns die Einfahrt mit der berühmten Ansicht nicht vorgestellt. Trotzdem fiel der Anker direkt in der Enseada de Botafogo direkt unter dem Zuckerhut.

Breakpoint vor dem Zuckerhut in Rio

Breakpoint vor dem Zuckerhut in Rio

Wir steuerten mit dem Beiboot die dort befindliche Wache der Feuerwehr an. Ein Arzt untersuchte die Wunde kurz und schon saßen wir im Taxi zum Krankenhaus. Schneller konnte man wohl in einer fremden Stadt keinen qualifizierten Handchirurgen finden. Noch am selben Abend wurde Tatjana operiert und während sie ihre Narkose ausschlief durfte ich in unserer Krankenhaus Suite das zweite Bett und die heiße Dusche genießen. Am nächsten Morgen war die Welt wieder in Ordnung und die touristische Erkundung Rio´s konnte beginnen.

Glücklich vor dem Zuckerhut

Glücklich vor dem Zuckerhut

Allerdings soll auch der Preis der Freiheit die wir wagen nicht unerwähnt bleiben. Trotz einer doppelten Krankenversicherung für Tatjana, sowohl als Einzelmitglied als auch über die Familienversicherung durch mich bei DAN (Divers Alert Network) müssen wir die Kosten von ca. 3000,- ? selbst tragen. Ich selbst habe allen meinen Tauchschülern diese Versicherung immer empfohlen und war für viele Jahre davon überzeugt im Ernstfall geschützt zu sein. Eine deutliche Verschlechterung der Versicherungleistungen, die nun bei Unfällen lediglich bei stationärer Behandlung von mehr als 2 Tagen, Schutz gewährt und eine Anwendung dieser Police, die ausschließlich das Nichtzahlen zum Ziel hatte haben uns bitter enttäuscht. Wir haben eine weitere Lektion gelernt und werden uns in Zukunft entsprechend verhalten. Rio ist eine faszinierende Stadt und wir haben uns stets sicher gefühlt. Auch Ligia, eine deutsch sprechende Brasilianerin und ihre Freundin Jo sollen mit ihrer netten Hilfe bei der Verlängerung unserer Visa nicht unerwähnt bleiben. Die Skyline ist ein Aspekt aber es gibt auch noch das Rio der Kolonialzeit,

Kolonialstil Häuser in Rio anno 1831

Kolonialstil Häuser in Rio anno 1831

Rio bei Nacht

Sunset vom Zuckerhut

Sunset vom Zuckerhut

oder den Blick vom Corcovado.

Blick vom Corcovado

Blick vom Corcovado

Trotzdem wird der Unterschied zwischen Licht und Schatten in Brasilien wohl nirgends deutlicher als hier. Quasi alle privaten Besitztümer werden durch Legionen von Sicherheits und Bewachungspersonal geschützt. Die Favelas zeigen genau wie die Obdachlosen, die direkt auf der Straße leben den krassen Unterschied zwischen arm und reich. Wen wundert in dieser Atmosphäre die Existenz von Kriminalität. Der Meinung die Copacabana als einen der schönsten Strände der Welt zu bezeichnen können wir uns nicht anschließen. Das Wasser in der gesamten Bucht von Rio ist stark verschmutzt. In der Enseada de Botafogo seit einem Chemie Unglück vor einigen Jahren geradezu verseucht. Nicht gerade eines unserer Traumziele. Wir lieben halt die Einsamkeit unberührter Ankerbuchten wie es sie hier in Brasilien zum Beispiel um Ilha Grande oder auf den Abrolhos gibt. So ziehen wir mit seinem Segen weiter

Wow-30m hoch 28m breit

Wow-30m hoch 28m breit

und werfen noch einen kurzen Blick auf die Favelas der niedlichen Art.

Profiteure des Tourismus

Profiteure des Tourismus

Am 15.06. werden wir noch einmal zurück kehren damit ein Draht aus Tatjanas Finger entfernt werden kann und bis dahin genießen wir die Strände um Ilha Grande.

 

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