Nachdem wir Breakpoint umfassend vorbereitet haben und mit Walter
unsere Crewunterstützung für diesen Abschnitt der
Reise eingetroffen war starteten wir genau 14 Tage vor Weihnachten
von Mar del Plata mit Ziel Ushuaia. Als eine der letzten Vorbereitungen
haben wir unsere 78 qm Roll-Genua gegen eine 15 qm Sturmfock
getauscht und ein weiteres 4. Reff in das Großsegel einarbeiten
lassen. Wir starteten gemeinsam mit einem türkischen, einem
dänischen, einem schweizerischen, einem französischen
und 2 weiteren deutschen Booten. Wir alle waren guter Hoffnung
Weihnachten und Sylvester bereits gemeinsam feiernd im südlichsten
Ort der Welt zu verbringen. |
|
Wie sich herausstellen sollte eine Planung die durch die
ungünstigen Wetterverhältnisse in diesem außergewöhnlichen
Revier durchkreuzt werden sollte. In den ersten Tagen sind wir
relativ gut voran gekommen. In Höhe der Halbinsel Valdez
war uns die erste Front mit Starkwinden aus SW vorhergesagt.
Gerade noch rechzeitig und mit passender Tide konnten wir, hoch
am Wind in den Golfo Nuevo einlaufen. Der Ankerplatz dort bietet
nur begrenzten Schutz so das wir drei Tage später als sich
der Starkwind gelegt hatte unseren Kurs Richtung Süden sofort
wieder aufnahmen. Leider wurden wir nicht mit der Sichtung von
Walen in diesem wohl einmaligen Meeres-Naturschutz-Gebiet der
Erde belohnt. |
|
Mit unserem Ziel Santa Elena auf der Breite 44°33"S
hatten wir uns jedoch zu viel vorgenommen. 13 nm oder nur ca.
3 h hatten wir uns verkalkuliert. Vor erreichen des sicheren
Ankerplatzes erwischte uns die nächste Front mit SW Winden
um 8 bft. Wir nahmen den Rat revierkundiger Segler an niemals
zu versuchen gegen eine Front anzukämpfen. Unser vorbereiteter
Not und Ausweichankerplatz war die ca. 15 nm nördlich gelegene
Bahia Janssen. Nach dem Durchzug der Front konnten wir einen
Tag später bereits unser ursprüngliches Ziel die Bucht
Santa Elena erreichen. Dort wieder 2 Tage warten auf günstiges
Wetter. In einem weiteren Tagesschlag erreichten wir die Caleta
Sara. |
|
|
Guanako am Ankerplatz |
|
|
Diese Ankerbucht verdient besondere Erwähnung da es
dort einen einsamen Posten, den Club Nautico gibt. Wir wurden
von 2 gastfreundlichen, argentinischen Männern begrüßt
die uns eine heiße Dusche, ein leckeres Essen mit Wein
und einen Ausflug mit ihrem Wagen zur wenige KM entfernten Pinguinkolonie
ermöglichten. Auch Trinkwasser konnten wir bequem ergänzen. |
|
|
Patagonisches Gürteltier |
|
|
|
Pampas Hasen |
|
|
|
Begegnung am Ende der Welt |
|
|
Gern wären wir noch länger geblieben aber es zog uns
zu unseren Freunden die in der nur 16 nm entfernten Caleta Horno
vor Anker lagen. Diesen in den nautischen Handbüchern als
besten Ankerplatz an der gesamten argentinischen Küste ausgewiesenen
Ort erreichten wir somit einen Tag später. Wir sind überwältigt
von der wilden, völlig unberührten und menschenleeren
Natur. |
|
|
Caleta Horno |
|
|
|
Weite und Einsamkeit der patagonischen Landschaft |
|
|
Die Wartezeit verbringen wir mit ausgedehnten
Wanderungen. Tatjanas Geburtstag wurde mit einer Feier an Bord
von Breakpoint mit den Crews der Yachten Mardek, Dana, Leoa und
Wapiti verbracht. Leider mussten wir uns von der deutschen Yacht
Lizard verabschieden die zunächst ihre Reise Richtung Süden
nicht fortsetzen kann. Zu Weihnachten erwarten wir noch die Yachten
Astarte und Olimir die über Kurzwelle von uns eine Bestellung
von Versorgungsgütern als Weihnachtsgeschenk mitbringen
wollen. Wir wünschen allen Lesern dieser Zeilen geruhsame
Weihnachtstage.
|
|
|
Unsere bisherige Route |
|