Imperialfisch

Logbuch-Archiv
SY-Breakpoint - Dezember 2005

Imperialfisch

 

Inhalt:

 

Bericht vom 31. Dezember - Seereise nach Patagonien und Tierra del Fuego II. Abschnitt

Bericht vom 25. Dezember - Seereise nach Patagonien und Tierra del Fuego I. Abschnitt

Bericht vom 9. Dezember - Schiff und Crew warten auf ein günstiges Startfenster für die Reise nach Patagonien und Feuerland

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Seereise nach Patagonien und Tierra del Fuego II. Abschnitt

31. Dezember 2005

Nach 7 Tagen Wartezeit auf günstige Wetterbedingungen die mit den befreundeten Yachten, Tatjanas Geburtstag und Weihnachten sowie ausgedehnten Hiking Touren in die unberührte, wilde Natur der Umgebung verbracht wurde setzte unsere kleine nun nur noch aus 7 Schiffen gebildete Flotte die Reise Richtung Süden fort. Es waren uns für mehrere Tage nördliche Winde vorhergesagt, so das wir uns für einen off shore Schlag zur Le Maire Straße entschieden. Sehr gern hätten wir mit den anderen internationalen Yachten Sylvester in Ushuaia verbracht. Doch die Segelbedingungen des Südatlantik sind selbst bei downwind Kursen nicht zu unterschätzen. Nicht umsonst wird der längere aber ruhigere Weg entlang der Küste für diesen Abschnitt empfohlen.

Schwere See in der Ansteuerung der Le Maire Straße

Mehrere Yachten hatten die unterschiedlichsten Probleme. Was Breakpoint betraf waren wir durch den Tausch unserer Genua gegen die Sturmfock in der Auswahl der Segel eingeschränkt. Wir versuchten diesen Nachteil durch das Ausbaumen unserer 40 qm Fock auszugle ichen. Bei den vorherrschenden Winden die in Böhen bis 38 kn erreichten und der entsprechenden groben See eine falsche Entscheidung. Das Material war überlastet. So hatten wir den Bruch eines Baumbeschlags für den Bullenstander und den Bruch unseres Spinnakerbaums zu beklagen.

Unser timing für den Anlauf in die Le Maire Straße war ebenfalls nicht optimal dennoch entschieden wir uns gegen den Ankerplatz an der Nordküste der Staateninsel. Beim Einlaufen in die Straße war die Sicht durch dichten Nebel stark eingeschränkt. Unter Radar u. trotz der starken Gezeitenströme konnten wir unseren vorgesehenen Ankerplatz die Bucht Buen Suceso sicher erreichen. Bei der französischen Yacht Astarte lief es beim Anlaufen von Puerto Hoppner auf der Staateninsel leider nicht so gut. Sie lief auf einen Felsen und beschädigte dabei das Ruder. Wie wir im Patagonien Funknetz erfahren haben ist der Schaden jedoch nicht ernst und wird sicher in Ushuaia behoben werden können. Wir müssen nun leider Sylvester zu dritt allein auf diesem atemberaubenden Ankerplatz verbringen.

Wir wünschen allen Lesern ein glückliches und gesundes neues Jahr 2006
Tatjana, Walter und Tom

 

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Seereise nach Patagonien und Tierra del Fuego I. Abschnitt

25. Dezember 2005

Nachdem wir Breakpoint umfassend vorbereitet haben und mit Walter unsere Crewunterstützung für diesen Abschnitt der Reise eingetroffen war starteten wir genau 14 Tage vor Weihnachten von Mar del Plata mit Ziel Ushuaia. Als eine der letzten Vorbereitungen haben wir unsere 78 qm Roll-Genua gegen eine 15 qm Sturmfock getauscht und ein weiteres 4. Reff in das Großsegel einarbeiten lassen. Wir starteten gemeinsam mit einem türkischen, einem dänischen, einem schweizerischen, einem französischen und 2 weiteren deutschen Booten. Wir alle waren guter Hoffnung Weihnachten und Sylvester bereits gemeinsam feiernd im südlichsten Ort der Welt zu verbringen.

Wie sich herausstellen sollte eine Planung die durch die ungünstigen Wetterverhältnisse in diesem außergewöhnlichen Revier durchkreuzt werden sollte. In den ersten Tagen sind wir relativ gut voran gekommen. In Höhe der Halbinsel Valdez war uns die erste Front mit Starkwinden aus SW vorhergesagt. Gerade noch rechzeitig und mit passender Tide konnten wir, hoch am Wind in den Golfo Nuevo einlaufen. Der Ankerplatz dort bietet nur begrenzten Schutz so das wir drei Tage später als sich der Starkwind gelegt hatte unseren Kurs Richtung Süden sofort wieder aufnahmen. Leider wurden wir nicht mit der Sichtung von Walen in diesem wohl einmaligen Meeres-Naturschutz-Gebiet der Erde belohnt.

Mit unserem Ziel Santa Elena auf der Breite 44°33"S hatten wir uns jedoch zu viel vorgenommen. 13 nm oder nur ca. 3 h hatten wir uns verkalkuliert. Vor erreichen des sicheren Ankerplatzes erwischte uns die nächste Front mit SW Winden um 8 bft. Wir nahmen den Rat revierkundiger Segler an niemals zu versuchen gegen eine Front anzukämpfen. Unser vorbereiteter Not und Ausweichankerplatz war die ca. 15 nm nördlich gelegene Bahia Janssen. Nach dem Durchzug der Front konnten wir einen Tag später bereits unser ursprüngliches Ziel die Bucht Santa Elena erreichen. Dort wieder 2 Tage warten auf günstiges Wetter. In einem weiteren Tagesschlag erreichten wir die Caleta Sara.

Guanako am Ankerplatz

Diese Ankerbucht verdient besondere Erwähnung da es dort einen einsamen Posten, den Club Nautico gibt. Wir wurden von 2 gastfreundlichen, argentinischen Männern begrüßt die uns eine heiße Dusche, ein leckeres Essen mit Wein und einen Ausflug mit ihrem Wagen zur wenige KM entfernten Pinguinkolonie ermöglichten. Auch Trinkwasser konnten wir bequem ergänzen.

Patagonisches Gürteltier

Pampas Hasen

Begegnung am Ende der Welt

Gern wären wir noch länger geblieben aber es zog uns zu unseren Freunden die in der nur 16 nm entfernten Caleta Horno vor Anker lagen. Diesen in den nautischen Handbüchern als besten Ankerplatz an der gesamten argentinischen Küste ausgewiesenen Ort erreichten wir somit einen Tag später. Wir sind überwältigt von der wilden, völlig unberührten und menschenleeren Natur.

Caleta Horno

Weite und Einsamkeit der patagonischen Landschaft

Die Wartezeit verbringen wir mit ausgedehnten Wanderungen. Tatjanas Geburtstag wurde mit einer Feier an Bord von Breakpoint mit den Crews der Yachten Mardek, Dana, Leoa und Wapiti verbracht. Leider mussten wir uns von der deutschen Yacht Lizard verabschieden die zunächst ihre Reise Richtung Süden nicht fortsetzen kann. Zu Weihnachten erwarten wir noch die Yachten Astarte und Olimir die über Kurzwelle von uns eine Bestellung von Versorgungsgütern als Weihnachtsgeschenk mitbringen wollen. Wir wünschen allen Lesern dieser Zeilen geruhsame Weihnachtstage.

Route

Unsere bisherige Route

 

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Schiff und Crew warten auf ein günstiges Startfenster für die Reise nach Patagonien und Feuerland

9. Dezember 2005

Nach längerer Liege- und Vorbereitungszeitzeit in Buenos Aires hat Breakpoint nun seine Reise in die hohen Breiten des Südatlantik, Patagonien und Feuerland begonnen. Mar del Plata ist für uns wie auch für den Rest der kleinen internationalen Flotte von Langfahrtyachten der letzte sichere Hafen auf der Reise Richtung Süden.

Mar del Plata - Abendstimmung im Hafen

Mar del Plata - Abendstimmung im Hafen

Der vor uns liegende Abschnitt nötigt uns und allen Yachten die den selben Kurs gewählt haben den größten Respekt ab. Die Wetterverhältnisse die täglich über Wetterberichte aus verschiedenen Quellen an Bord gelangen und von den Crews der Yachten diskutiert werden sprechen eine deutliche Sprache. Wir alle müssen davon ausgehen auf den vor uns liegenden ca. 1000 nm Schwerwetter ungeschützt abwettern zu müssen. Das bedeutet im nicht unwahrscheinlichen Fall Winde um die 50 kn und der dazugehörige Seegang des Südatlantik. Extreme Gezeitenströme müssen berücksichtigt werden. Komplexe, schwierige Ankermanöver müssen bewältigt werden. So hat Breakpoint auch seine Crew um unseren kompetenten Segelfreund Walter erweitert der unserem Ruf des Abenteuers gefolgt ist im Wissen darum das diese Reise kein pures Vergnügen sondern eine ernsthafte Herausforderung für uns alle darstellt.

Crewverstärkung

Crewverstärkung

Der Aufgabe angemessen gestaltete sich unsere Vorbereitung. Das gesamte Schiff wurde von Grund auf überprüft. Zusätzliche Ausrüstung angeschafft und installiert. Bereits vorhandene Systeme wurden erweitert oder verbessert. Wir konnten mit allen drei Möglichkeiten des Empfangs von Wetterinformationen Fax, Grib Files und Navtex Erfahrungen sammeln und lernen die Daten zu interpretieren. Wie auch in der Vergangenheit werdet Ihr die Gelegenheit haben unsere Fahrt im Internet an dieser Stelle zu verfolgen. Seit kurzem stehen hierfür auch die Satelliten Bilder der Google Maps zur Verfügung. Trotz aller Anstrengungen freuen wir uns auf die Erlebnisse, die unberührte Natur und auf eines der letzten unerschlossenen Reviere dieser Welt. Zur Einstimmung einige Bilder der beeindruckenden Tierwelt der südlichen Breiten. Wir hoffen zusammen mit Euch auf weitere interessante Bilder.

Seelöwenkolonie im Hafen von Mar del Plata

Seelöwenkolonie im Hafen von Mar del Plata

Seelöwe im Hafenbecken

Seelöwe im Hafenbecken

 

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