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Bericht vom 12. November - Reise von Ushuaia nach Puerto Montt Teil II

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Reise von Ushuaia nach Puerto Montt Teil II

12. November 2006

In der Caleta Dardé wurde unsere Geduld mit den patagonischen Wetterbedingungen auf eine harte Probe gestellt. 5 volle Tage Starkwind aus Nord mit dem da zu gehörigen Schwell und Dauerregen. Da hilft nur abwarten. Wie uns schon so viele Yachten mit Erfahrung in diesem Revier berichteten, muss man für diesen Abschnitt ausreichend Zeit und Geduld mitbringen. Im allgemeinen sollte man für die Strecke Ushuaia - Puerto Montt, von Süden nach Norden, ca. 3 Monate einplanen. Wir verfügen über eine starke Maschine, aber erzwingen läßt sich in diesem Revier nichts. So verfügen wir normalerweise mit unserer Tankkapazität, ausschließlich mit Maschine, über eine Reichweite von mindestens 1000 nm. Für diese Strecke gelten jedoch andere Bedingungen.

Patagonische Inlandeiskappe, Hielo de Campo

Morgenstimmung im Canal Wide

Zunächst benötigten wir eine nicht unerhebliche Menge Brennstoff für unsere Heizung. Ein Komfort der neben einem trocknen Schiff in diesem Revier der Moral der Crew doch sehr zuträglich ist. Dann herrscht in den Kanälen unabhängig von der Windrichtung die man aus der Großwetterlage erwarten könnte, durch den Einfluss der hohen Berggipfel und diverser Düsen- und Umlenkungs-Effekte konstanter Gegenwind der bis nördlich des Golfo de Penas selten Windstärken von 20-30 kn unterschreitet. Die besonders im Abschnitt nördlich des Golfo de Penas herrschenden Gezeitenströme müssen ebenfalls berücksichtigt werden. Unser Vorteil hier war eindeutig die Entscheidung diesen Abschnitt im Frühsommer mit dem längeren Tageslicht zu absolvieren. Trotzdem benötigten wir nach ca. der Hälfte der Gesamtstrecke dringend Versorgung mit neuem Brennstoff. Es empfiehlt sich auch nicht dem meist sehr unangenehmen Schwell im Golfo de Penas mit einem zu 2/3 gelehrten Tank zu begegnen. Trotz wirksamer Filter.

Die Versorgung mit Diesel in Puerto Edén ist auch nicht immer gesichert. Mit der Hilfe von Wolfgang vom Patagonien Net (8164 KHz, USB, täglich 12:00 UTC) konnten wir vor unserer Ankunft in P. Edén schon unseren Bedarf anmelden, so das keine Verzögerung entstand. Das Versorgungsschiff für Brennstoff kommt nur 1 x wöchentlich, stets am Samstag. Das Versorgungsschiff mit frischen Lebensmitteln ebenfalls 1 x wöchentlich am Mittwoch. Wir persönlich haben gute Erfahrungen mit der Qualität des Diesels gemacht. Unsere spezielle Order wurde in Plastik Fässern, also ohne die üblichen Verunreinigungen durch Rost geliefert. Geringe Mengen an Wasser und speziell für größere Mengen ungünstige Bedingungen für die Übernahme müssen wie der höhere Preis in Kauf genommen werden.

Bucht von Puerto Edén

Soweit vorbereitet konnten wir unsere Reise zum südlichen Ende des Golfo de Penas fortsetzen. Im Kanal Messier gab es jedoch mal wieder in der Mitte zwischen zwei Ankerplätzen 7-8 bft auf die Nase. Mit AK gerade mal 3 kn Fahrt über Grund. Auf unserer Höhe öffnete sich an Steuerbord gerade der Seno Denman, der jedoch unvermessen ist und in keinem nautischen Handbuch erwähnt wird. Doch solche Situationen gehören nach wie vor zu diesem Revier und waren wir nicht genau deswegen hier her gekommen.

Blick über Caleta Moonlight Shadow

Mühsames Centolla puhlen

Wir tasteten uns vorsichtig in den Seno vor, der gleich am Anfang sowohl an der Südseite wie an der Nordseite zwei Buchten bietet. Beide haben wir erkundet und frei von versteckten Gefahren gefunden. Wir entschieden uns wegen des besseren Schutzes gegen die vorherrschenden Winde für die Nordseite. Im Kopf der Bucht mündet ein Flusslauf, der von einem spektakulären Wasserfall gespeist wird. Wir empfehlen die NW Ecke der Bucht zum ankern mit dem Bug Richtung Flussmündung in einer Tiefe von 5 Metern. Zwei Landleinen zu den Seiten der Bucht, wo man gute Bäume zum festmachen findet. GPS Position 48°51'279" S 074°23'328" W. Zur Würdigung der besonderen Leistungen meines Navigators benenne ich diesen Ankerplatz Caleta Tatjana.

Ohne, wie häufig nötig lange auf ein Wetterfenster für den Golfo de Penas warten zu müssen konnten wir eine windarme Phase unter Hochdruckeinfluss für die schnelle Überquerung nutzen. Wir benötigten 27 h für diesen Schlag. Durch den Starkwind der Tage zuvor hatten wir jedoch mit sehr unangenehmem Schwell zu kämpfen der Schiff und Crew doch sehr zu schaffen machte. Nördlich des Golfo de Penas änderten sich die Bedingungen jedoch sehr zum Guten. Mehr über diesen folgenden Abschnitt der Fahrt im dritten Teil dieses Berichts.

Geschafft! Der Golfo de Penas liegt hinter uns

 

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