Nach 4 Seetagen hat die Breakpoint im Morgengrauen die Insel
Porto Santo im Madeira Archipel erreicht. Während der letzten
Nacht hatten wir die Fahrt auf ca. 4 kn gedrosselt um die Ansteuerung
nicht in der Dunkelheit bewältigen zu müssen.
Es war Neumond und die Sicht deshalb erheblich eingeschränkt.
Wir ankerten vor der einzigen Marina der Insel. Im Gegensatz
zum portogiesischen Festland werden die Einklarierungsformalitäten
auf dem Madeira-Archipel genau genommen. Dies verschärfte
sich bei uns durch die
Ereignisse des 13. September 2004
welche nach der umfangreichen Hilfsaktion erhebliche Verpflichtungen
für uns nach sich zogen. Insgesamt waren die zuständigen
Stellen vor Ort, insbesondere die Policia Maritima, jedoch äußert
freundlich und hilfsbereit und so sind wir allen Verpflichtungen gegenüber
den an der Rescueoperation beteiligten Behörden und Institutionen
gern nachgekommen. Zur Information sei hier noch erwähnt,
dass auf dem Madeira Archipel zum Schutz der örtlichen Marina-Industrie,
die in den letzten Jahren erhebliche Investitionen getätigt
hat, seit dem 01.03.04 ein Gesetz in Kraft ist, welches vorsieht,
das ankernde Yachten mit einer größeren
Verdrängung als 10 GT (gross tons) bei einer Länge
bis 15m 23,60 Euro Ankergebühren pro Tag zahlen müssen.
Auf diese Tatsache wird von den Marinas auch besonders ausdrücklich
hingewiesen. Wir konnten aber erfreulicherweise die Erfahrung
machen, das die mit dem Eintreiben der Gelder beauftragten Hafenverwaltungen
(Capitania) bisher weder die geeigneten Mittel noch großes
Interesse haben dieses Gesetz auch umzusetzen. So hatten wir
genug Zeit um uns auf Porto Santo einen Motorroller zu mieten
und die Insel zu erkunden. Im Gegensatz zu ihrer größeren
Schwester hat Porto Santo am Ende des Sommers den Wüstencharakter
des afrikanischen Festlands. |
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An der Südseite der Insel erstreckt sich
ein ca. 9 km langer, herrlicher Sandstrand, wo zur Zeit unseres
Aufenthalts
gerade die Beachvolleyball Weltmeisterschaften (U-21) ausgetragen
wurden. |
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An der Nordküste der Insel beeindruckt
die gewaltige Dünung
des Atlantik, die an schroffe Felsen brandet. |
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Jeden Morgen lud das kristallklare, saubere Wasser
einer Hochseeinsel zum baden ein. Auf Porto Santo trafen wir uns bereits
bekannte und neue Yachten mit ihren Crews und besprachen Routenplanungen
und die uns verbindenden Erlebnisse des Lebens unter Segeln. Nach
9 Tagen auf Porto Santo segelten wir bei herrlicher Backstagsbrise
unter unserem 150 qm Blister die 30 nm bis nach Madeira. |
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Dort ankerten wir direkt vor einem
Nationalpark, den wir am nächsten Tag in einer ausgedehnten
Klettertour erkundeten. |
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Madeira ist wie alle Inseln des
Archipels vulkanischen Ursprungs und verfügt durch seine
bis zu 1818 m hohen, oft von Wolken bedeckten Bergen auch über
ausreichend Wasser. Dieses wird durch ein ausgeklügeltes
System von Kanälen,
den sog. Levadas auf der gesamten Insel verteilt. Zusammen mit
dem fruchtbaren, vulkanischen Boden ist dies die Grundlage
für
ausgedehnte Anpflanzungen und artenreiche, exotische Wälder und Blumen. |
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Auf den oft an abenteuerlich
steilen Hängen angelegten Terrassen werden vor allem Wein,
leckere Bananen, Zuckerrohr uvm. angebaut. |
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Zusammen mit unseren Freunden von der SY-Kira
mieteten wir uns für zwei Tage ein Auto um die Insel in vollem
Umfang zu erleben. Nicht umsonst wird Madeira auch als die Blumeninsel
im Atlantik bezeichnet. |
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Eine Besonderheit stellt der Flughafen von Madeira
da. In Ermangelung einer ausreichenden ebenen Fläche wurde
die Startbahn auf Betonpfeilern direkt am Meer erbaut. Als einziger
Ort konnte das Fischerdorf Paul do Mar direkt an der ansonsten
von steilen Felsen gebildeten Küstenlinie errichtet werden. |
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Nach diesem ausgedehnten Aufenthalt auf dem
Madeira-Archipel ist nun La Graciosa, eine Insel der Ostgruppe
der Kanarischen Inseln, dass nächste Ziel der Breakpoint. |