Für viele ein respektabler und ambitionierter Urlaubs-Törn,
für Breakpoint und seine Crew der letzte Schlag zurück
nach Hause. Das war unsere Reise vom englischen Falmouth in Cornwall
nach Lübeck zu unserem alten Liegeplatz in der Trave. Das
Jahr war bereits weit fortgeschritten, die Segelsaison 2009 fast
zu Ende. Doch wir hatten unerwartetes Glück mit dem Wetter. Über
Südengland und dem englischen Kanal hatte sich ein großes,
stabiles Hochdruckgebiet ausgebreitet. |
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English Countryside |
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Der westliche Teil des englischen Kanals, etwa
bis Brighton, bietet zahlreiche interessante Möglichkeiten
für Stopps. Die verschiedenen Häfen, Marinas und Ankerplätze
liegen bequeme Tagesschläge voneinander entfernt und die Gezeitenströme
machen ein Segeln ohne Stopps auch wenig sinnvoll. Die Isle
of Wight, der Solent mit seinem Seglermagnet Cowes, die gastfreundlichen
englischen Segler und ihre traditionellen Clubs gestalteten
für uns diesen letzten Abschnitt unserer Reise einmal mehr besonders
angenehm. |
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Westeingang des Solent |
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Royal Yacht Squadron Cowes |
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Beeindruckt hat uns auch die professionelle Überwachung,
Unterstützung und ggf. Hilfeleistung der englischen Coastgard.
Diese hat nach unserer Meinung ein Niveau, an dem sich andere europäische
Länder ein Beispiel nehmen können. Ankerplätze vor
Salcombe, im Solent, Weymouth Harbour, Cowes, Newport, Medina
River, Chichester Harbour und die Brighton Marina waren unsere
Stationen. Leser, die es für eigene Routenplanung ganz genau
wissen wollen, finden alle GPS-Positionen im Archiv unser
Positionsreporte. |
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Twinkiel erschließt Reviere |
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Östlich von Brighton bietet die englische
Südküste zwar beeindruckende weiße Cliffs, aber
wenige Möglichkeiten für Yachten zum Landfall. Wir segelten
ohne Stopps bis Dover, wo wir den englischen Kanal und sein Verkehrstrennungsgebiet
an der schmalsten Stelle überquerten. Dieser Abschnitt fiel
in die Dunkelheit. Viele Geschichten hatten wir gehört. Für
uns war dieser Abschnitt ein "cake walk" wie die Engländer
sagen würden. Mit Radar, AIS und konzentrierter "eyeball
navigation" wunderten wir uns nur, ob der geringe Schiffsverkehr
auf die Wirtschaftskrise zurückzuführen ist. Der Hafen
von Calais war uns von einer früheren Reise bekannt, aber die
Tide lief für uns günstig, daher segelten wir weiter und
machten das belgische Nieuwpoort zu unserem ersten Landfall auf
dem europäischen Festland. Wetter und Gezeiten erlaubten nur
eine kurze Übernachtung, dann ging es weiter an Hoek Van Holland
(Europoort) vorbei nach Ijmuiden. Begrüßt wurden wir
dort von unserem Freund Peter, der sich vom Bodensee auf den Weg
gemacht hatte und damit der Erste war, der uns willkommen hieß.
Wolfgang wollte uns mit seinem Besuch überraschen, hat uns
dort aber leider verpasst. Die Marina fanden wir auch etwas überteuert.
So fuhren wir den Nordsee-Kanal ein Stückchen hinauf um unseren
Besuch in einem kleinen, gemütlichen Hafen eines Segelclubs
zu genießen. |
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Von dort ging es dann über Den Helder endgültig
in deutsche Hoheitsgewässer. Unser erster Hafen in Deutschland
natürlich Cuxhaven. Mit der Marina der deutschen Hochsee- u.
Weltumsegler von Trans Ocean. Eine Woche durften wir diese moderne
Marina auf Rechnung unseres Vereins benutzen. Vielen Dank an den
netten Hafenmeister Holger Morgenroth und die Vereinssekretärin
Rita Eichardt, die uns in Abwesenheit von Sonnhild Sallmann, die
gerade in Urlaub war, auf das Herzlichste begrüßten. |
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Kugelbake singnalisiert Zuhause |
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Da wir ja eine Woche Zeit hatten, trafen nun nach und nach viele
unserer Freunde ein, um Schiff und Crew willkommen zu heißen.
Hier hat uns auch Wolfgang schließlich eingeholt. Auch Andreas
Hülsenberg von Trans Ocean verbrachte fast einen ganzen Tag
bei uns an Bord. Ebenso wie Sonnhild, die inzwischen aus ihrem Urlaub
zurückgekehrt war. Wir bedanken uns für die leckere Cuxhavener
Eistorte! |
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Wolfgang hat uns erwischt |
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Erste Sturmflut Cuxhaven 2009 |
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Die Zeit verging wie im Fluge und schon hieß es
wieder Leinen los Richtung Nord-Ostsee-Kanal und in unser
ursprüngliches Heimatrevier, die Ostsee. Im Großenbroder
Binnensee versteckten wir uns mal wieder vor ungemütlichem Wetter.
Dafür entdeckten wir mit der Klemens-Werft einen guten Platz um
unser beschädigtes Rigg endlich zu legen. |
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Mastlegen bei der Klemens Werft |
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Familie und Freunde kamen
uns besuchen. Besonders haben wir uns über den Besuch von Ulla und
Walter gefreut, waren es doch diese beiden, die uns vor mehr als
5 Jahren und 6 Monaten als letzte in Travemünde verabschiedet
hatten. |
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Die Familie begrüsst uns in Großenbrode |
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Ulla und Walter |
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Ohne Mast mussten wir nun das letzte Stück
der Strecke bis zu unserem Liegeplatz in der Trave bei Lübeck
zurücklegen. Inzwischen steht Breakpoint sicher an Land, während
wir wieder unsere Wohnung in Hamburg bezogen haben. |
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Sicher an Land in Lübeck |
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Unsere
Reise ist beendet, nicht aber unser Leben als Langfahrtsegler. Schon
in Kürze wird diese Website überarbeitet und ergänzt.
Unser Wunsch ist es mit all unseren Freunden auf der ganzen
Welt in Kontakt zu bleiben. Sicher eine große Aufgabe, besonders
weil ständig Neue an der Thematik Interessierte hinzukommen. Über
euer Feedback, für Fragen oder einfach zum kennenlernen meldet
euch bei Tatjana und Tom. Wir freuen uns auf euch! |
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